++ Tag 1 des Teil-Lockdowns: Gaststätten, Kinos und Theater sind zu – Klagen erwartet ++

0
Symbolbild; Andreas Arnold (dpa)

RLP. Das öffentliche Leben in Rheinland-Pfalz ist am Montag teilweise heruntergefahren worden. Wegen der zuletzt hohen Corona-Infektionszahlen sind zahlreiche Einschränkungen in Kraft getreten.

Tag 1 des Teil-Lockdowns in Rheinland-Pfalz: Am Montag haben in Rheinland-Pfalz Gaststätten, Hotels, Kultur- und Freizeiteinrichtungen schließen müssen. Restaurants dürfen aber Essen ausliefern oder zum Abholen anbieten. Auch der Amateur- und Freizeitsport sowie unter anderem Fitnessstudios müssen bis Ende November eine Pause einlegen.

In Rheinland-Pfalz wie auch in den anderen Bundesländern gelten zudem verschärfte Kontaktregeln, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Nur Menschen aus zwei Haushalten und maximal zehn Personen dürfen sich in der Öffentlichkeit treffen. Schulen, Kindergärten und alle Geschäfte sind aber anders als im ersten Lockdown im Frühjahr weiterhin offen. Hier weitere wichtige Entwicklungen am Montag:

ERSTE KLAGEN: Das zuständige Verwaltungsgericht in Mainz entschied in einem ersten Verfahren zur neuen Verordnung des Landes, dass eine Tennishalle in Mainz geschlossen bleiben muss. Das Gericht rechnet aber mit weiteren Klagen. Aus den Reihen des rheinland-pfälzischen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) ist noch keine Klage gegen die Beschränkungen für das Gastgewerbes eingereicht worden. «Wir raten unseren Mitgliedsbetrieben zunächst abzuwarten, wie hoch die Entschädigungen sind und wie Förderkriterien des Bundes konkret aussehen werden», sagte Dehoga-Präsident Gereon Haumann am Montag.

KONTROLLEN: Am Wochenende kontrollierten Polizei und Ordnungsämter insbesondere wegen Halloween, ob Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten wurden. Alleine in Kaiserslautern fielen während einer rund sechsstündigen Kontrolle fast 700 Menschen auf, weil sie gar nicht oder nur unzureichend die Maskenpflicht einhielten. «Trotz der doch recht hohen Anzahl an Beanstandungen kam es zu wenig Diskussionen nach der Aufforderung, die Maske aufzusetzen», zogen die Beamten am Montag Bilanz. Verstöße gegen die Abstandsregeln seien dagegen nur wenige festgestellt worden. In Trier kontrollierte das Ordnungsamt am Montag, ob die nun in Kraft getreten Maskenpflicht eingehalten wurde. Bis zum Mittag hätten rund 60 Menschen darauf angesprochen werden müssen.

KURZARBEIT: In Rheinland-Pfalz und im Saarland sind einer Schätzung des Ifo-Instituts zufolge im Oktober rund zehn Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit gewesen. Über beide Bundesländer hinweg waren das rund 190 000 Menschen, wie es in der in München veröffentlichten Studie heißt.

WINTERSEMESTER: Angesichts der massiv steigenden Corona-Infektionszahlen hat das Wintersemester an den rheinland-pfälzischen Universitäten nahezu vollständig digital begonnen. Präsenzveranstaltungen, die nicht unbedingt notwendig sind, sollen ausgesetzt werden, wie das Wissenschaftsministerium mitteilte. Das sei zusammen mit den Hochschulen beschlossen worden. «Wir müssen die Anzahl der Kontakte deutlich reduzieren», sagte Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD).

CORONA-BETRUG: Die Sicherheitsbehörden in Rheinland-Pfalz warnen vor neuen Trickbetrüger-Maschen in der Corona-Krise. Unter anderem habe der bekannte Enkeltrick einen neuen Dreh erhalten, teilte das Landeskriminalamt in Mainz mit. «Es gibt Fälle, in denen ein angeblicher Enkel anruft und die Großeltern um 15 000 Euro für eine Corona-Behandlung bittet», sagte ein LKA-Sprecher. «In anderen Fällen ruft ein vermeintlicher Arzt an oder eine erfundene Bundesinfektionsstelle», schilderte er. Die Betrüger hätten auch keine Skrupel, an der Haustür zu erscheinen.

AKTUELLE INFEKTIONSZAHLEN: Die Zahl neuer Infektionen mit dem Coronavirus ist binnen eines Tages in Rheinland-Pfalz um 823 gestiegen. Am Montag lag die Zahl der seit Beginn der Pandemie festgestellten Fälle damit bei 21 770 (Stand 14.00 Uhr). 8945 Menschen sind aktuell im Land mit dem Virus infiziert, 12 531 gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um sieben auf 294. Laut dem Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) wurden in Rheinland-Pfalz 77 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern behandelt. Das entsprach neun Prozent der belegten Intensivbetten. 42 Patienten mussten beatmet werden. (Stand Montag, 12.15 Uhr)

(dpa)

Vorheriger ArtikelCorona-Fallzahlen im Landkreis Vulkaneifel – Neuinfektionen und Inzidenz am Montag, 2. November
Nächster ArtikelNach Überfall auf Nahkauf und Hornbach – Trierer Gericht verurteilt ersten Angeklagten

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.