TRIER. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann legt den ersten Jahresbericht zum Stand der Aufarbeitung und Prävention beim Thema sexueller Missbrauch im Bistum Trier vor. Er enthält interessante Zahlen.
Seit der Aufdeckung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche im Jahr 2010 hat das Bistum Trier insgesamt gut 2,1 Millionen Euro an Opfer gezahlt. Allein im vergangenen Jahr wurden in Anerkennung des Leids für 51 Anträge rund 789.000 Euro ausgezahlt, wie aus dem «Jahresbericht 2022 Prävention – Intervention – Aufarbeitung» hervorgeht, der am Dienstag vorgestellt wurde. Zwei der Anträge seien als sogenannte Härtefälle gewertet worden: Die Opfer bekamen jeweils Summen von 50.000 Euro oder me
Opfer können höhere Summen beantragen
Dass die Summe in 2022 vergleichsweise hoch lag, hängt damit zusammen, dass Opfer sexuellen Missbrauchs seit Anfang 2021 höhere Summen beantragen können – und daher auch Zweitanträge stellen. Der Jahresbericht, der der erste dieser Art im Bistum Trier ist, listet auch erstattete Therapiekosten für Betroffene auf: Diese beliefen sich auf insgesamt knapp 107.000 Euro, davon fast 26.000 Euro in 2022.
2010 war die katholische Kirche vom Skandal um jahrzehntelangen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen erschüttert worden. Zum Bistum Trier gehören gut 1,2 Millionen Katholiken in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Ende 2022 hatte der Bischof in Trier angekündigt, künftig jährlich zum Stand der Aufarbeitung, Intervention und Prävention beim Thema sexualisierter Gewalt im Bistum zu berichten.
Bis Ende 2022 hatte laut dem Bericht knapp ein Viertel aller 748 Pfarreien im Bistum ein Schutzkonzept erstellt und abgegeben, um Kinder und Jugendliche vor Übergriffen zu schützen. In weiteren knapp 50 Prozent der Pfarreien war ein Konzept in Bearbeitung. Zudem wurden seit 2012 insgesamt 26 350 Menschen in Sachen Prävention geschult.
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(dpa)













