MAINZ. (dpa/lrs) Mehr als drei Viertel der Frauen und ein Drittel der Männer in Rheinland-Pfalz sind nach einer Studie des DGB allein mit ihrer gesetzlichen Rente von Armut bedroht. Bei der Vorstellung des Berichts warnte der DGB-Landesvorsitzende Dietmar Muscheid am Montag in Mainz, «dass Altersarmut in den nächsten Jahren drastisch zunehmen wird».
Ein Großteil der Menschen habe kaum Möglichkeiten, eine zusätzliche Altersvorsorge zu betreiben. Von der künftigen Bundesregierung forderte Muscheid einen Kurswechsel mit dem Ziel, «das jetzige Rentenniveau auf jeden Fall zu halten und die Absenkung auf 43 Prozent aufzugeben».
Der erstmals vorgelegte «Rentenreport 2017» des DGB-Landesverbands kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr durchschnittlich 575 Euro aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhielten, bei Männern waren es 1148 Euro. Damit leben nach Berechnungen der Gewerkschafter 76,4 Prozent der Frauen und 36,3 Prozent der Männer mit einer gesetzlichen Rente von weniger als 900 Euro weit unter der Armutsgefährdungsschwelle, die mit 60 Prozent des Durchschnittseinkommens bestimmt ist und aktuell bei 996 Euro liegt.