BERLIN/KAISERSLAUTERN. Auch ohne seinen Trainer Markus Anfang auf der Bank hat der 1. FC Kaiserslautern im Aufstiegskampf einen wichtigen Sieg gelandet. Eine halbe Stunde nach dem 1:0 (0:0) bei Hertha BSC saß der 50-Jährige dann bei der Pressekonferenz im Berliner Olympiastadion – und gab Einblicke in seine derzeitige Gefühlswelt.
Für Anfang war es der sportlich positive Abschluss einer für ihn persönlich schwierigen Woche. Der 50-Jährige hatte den Beginn der Trainingswoche verpasst, weil sein Vater auf der Intensivstation liegt. «Ich freue mich natürlich riesig, dass wir gewonnen haben. Meine private Situation belastet mich schon schwer», erklärte Anfang. «Ich habe nach dem Spiel direkt mit meinem Papa telefoniert. Er hat das Spiel auch gesehen und sich gefreut. Diese Glücksgefühle sind dann schon etwas Schönes.»
Die insgesamt rund 100 Minuten zuvor hatte Anfang auf der Tribüne verfolgen müssen, weil er eine Rot-Sperre absaß. Am Ende konnte er dank des dritten Saisontores von Luca Sirch in der 57. Minute über den vierten Erfolg in Folge jubeln. Damit setzten sich die Pfälzer mit nun 38 Punkten in der Spitzengruppe der 2. Fußball-Bundesliga fest.
«Wir waren zu Beginn gut im Spiel, haben dann aber einige Fehler gemacht, durch die der Gegner zu Chancen gekommen ist. Ab diesem Zeitpunkt war ein Break in unserem Spiel», sagte Anfang. «In der zweiten Halbzeit waren wir in der Defensive stabil und haben nicht so viel zugelassen. Wir haben den Vorsprung dann mit viel Aufwand und einer guten Mannschaftsleistung verteidigt.»
Sonderlob für die Co-Trainer
Seine Co-Trainer Florian Junge und Niklas Martin hatten ihn an der Seitenlinie vertreten. «Wir hatten vieles im Training schon vorbereitet. Ich habe vor dem Spiel die Ansprache wie sonst auch gehalten und bin dann auf die Tribüne gegangen», sagte Anfang und lobte: «Ich habe vollstes Vertrauen zu meinen Co-Trainern und muss ein großes Kompliment an sie aussprechen, wie sie das unten gemanagt und gecoacht haben. Das war wirklich richtig gut.»
Junge analysierte den elften Saisonsieg der Roten Teufel als Arbeitssieg: «Wir haben 1:0 gewonnen und hatten gute Antworten auf die Aufgaben, die uns der Gegner gegeben hat. Am Ende hätten wir den ein oder anderen Angriff noch besser ausspielen können. Insgesamt war das aber eine reife Mannschaftsleistung.» (Quelle: dpa)