Auf Weintour in Südtirol

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In Südtirol werden zu rund zwei Drittel Rotweine angebaut. Dennoch ist die Sortenauswahl auch bei den Weißweinen enorm groß für ein Weinanbaugebiet dieser Größenordnung.

Wer an Südtirol denkt, hat dabei wahrscheinlich in erster Linie die zauberhaften Berglandschaften und die traumhaften Seen vor seinem geistigen Auge. Doch nicht nur dem Sehsinn offenbaren sich im Norden Italiens große Freuden. Auch der Geruchs- und der Geschmackssinn kommen bei einer Verkostung der Südtiroler Weine voll auf ihre Rechnung. Geheimtipps sind die ausgezeichneten Weine dieser Gegend schon lange keine mehr. Echte Weinkenner sind deshalb gut damit beraten, sich bei einer kleinen Urlaubsreise auf die Spuren des Südtiroler Weins zu begeben.

Welche Weinsorten gibt es in Südtirol?
Die jährliche Weinproduktion in Südtirol beläuft sich auf etwa 500.000 Hektoliter. Zum Vergleich: In Deutschland lagern jährlich mehr als 11,5 Millionen Hektoliter Wein in den Kellern. Bei Südtirol handelt es sich also verhältnismäßig um ein eher kleines, dafür aber sehr facettenreiches Anbaugebiet von Weinen.

Dass die Winzer in Südtirol auch ein Herz für Menschen in Not haben, zeigte sich an ihrer Beteiligung an der Aktion „Flutwein“, bei der für Weingüter und Restaurants im Katastrophengebiet an der Ahr mehr als 2,5 Millionen Euro gespendet wurden.

Einzigartig in Südtirol: Über 98 Prozent der Weine werden dabei durch die Ursprungsbezeichnung D.O.C (Denominazione di origine controllata) beziehungsweise seit dem Jahr 2009 auch D.O.P (Denominazione di Origine Protetta) geschützt.

Damit ist garantiert, dass es sich um einen hochwertigen Wein aus Südtirol handelt, denn das Siegel sorgt dafür, dass die strengen Vorschriften vom Säuregehalt im Wein bis zu den Höchstertragsmengen penibel eingehalten werden In Südtirol werden die Ursprungsbezeichnungen „Südtiroler“ und „Kalterersee“ verwendet.

Rund zwei Drittel der in Südtirol produzierten Weine sind Rotweine. Die Palette ist hier sehr groß und reicht von leichten Weinen bis zu vollmundigen Lagerweinen. Zu größten Teilen werden die folgenden roten Rebsorten in Südtirol angebaut:

  • Blauburgunder
  • Cabernet Franc
  • Cabernet Sauvignon
  • Lagrein
  • Merlot
  • Vernatsch
  • Südtiroler Malvasier
  • Südtiroler Rosenmuskateller

    Die Weißweine machen zwar nur ein Drittel der Ernte aus, dafür ist die Sortenauswahl hier sogar noch größer:

  • Chardonnay
  • Gewürztraminer
  • Goldmuskateller
  • Kerner
  • Müller-Thurgau
  • Riesling
  • Sauvignon Blanc
  • Silvaner
  • Südtiroler Ruländer
  • Veltliner
  • Weißburgunder
  • Welschriesling

    Wo wird in Südtirol Wein angebaut?
    In Südtirol befinden sich schneebedeckte Berghänge direkt neben Landschaften, die aussehen, als wären sie mitten in der Toskana. Das Klima in der Gegend kann sehr unterschiedlich ausfallen. Deshalb gibt es in Südtirol auch eine dermaßen große Vielfalt an unterschiedlichen Weinen.

    Das Bozner Unterland ist etwa 25 Kilometer lang und liegt zwischen Salurn und Bozen. Dabei handelt es sich um das größte und gleichzeitig auch wärmste Anbaugebiet in Südtirol. Deshalb reifen dort auch späte Sorten wie etwa Sauvignon und Cabernet. Aber auch Pinot Grigio, Vernatsch und Chardonnay werden hier angebaut.

    Die hügelige Landschaft an den Füßen der Mendel wird Überetsch genannt. In Höhen von etwa 250 bis 600 Meter liegen die größten Weinbaugemeinden in Südtirol: Kaltern und Eppan. Hier wird etwas mehr Weißwein als Rotwein produziert. Zu den wichtigsten Sorten zählen Vernatsch, Sauvignon und Chardonnay. Daneben gibt es auch noch Gewürztraminer und Weißburgunder.

    Bei Bozen selbst handelt es sich um einen besonders fruchtbaren Talkessel. Hier reifen vor allem Weine wie Lagrein, Vernatsch oder St. Magdalener sehr gut.

    Das rund 200 Kilometer lange Etschtal hat seinen Namen von der Etsch, die hier durchfließt. Zu den bekanntesten Orten dieses Anbaugebietes gehört die Kurstadt Meran. Das milde Klima im Umkreis der Stadt lässt vor allem Blauburgunder, Weißburgunder und Sauvignon besonders gut gedeihen. Aber auch der Vernatsch ist hier zuhause.

    Das Eisacktal ist das nördlichste Weinanbaugebiet in Italien. Hier sind die Weine besonders kräftig. Deshalb finden sich hier vor allem Weißweinsorten wie Müller-Thurgau, Sylvaner, Gewürztraminer und Kerner.

    Bei Vinschgau handelt es sich um eines der trockensten Alpentäler in Südtirol. Die Böden hier sind karg und sandig. Angebaut werden vor allem Riesling, Blauburgunder und Weißburgunder und – richtig geraten – auch hier darf selbstverständlich der Vernatsch nicht fehlen.

    Welche Gegend eignet sich als Ausgangspunkt für einen Weinurlaub in Südtirol?

    In Südtirol werden zahlreiche geführte Weinurlaube angeboten. Es gibt aber auch die Möglichkeit, das Land und seine Weine auf eigene Faust zu erkunden. Wer sich in den Kellern von der Qualität der Weine überzeugen möchte, sollte allerdings einen Chauffeur dabeihaben, der den verführenden Aromen widerstehen kann.

    Ein idealer Ausgangspunkt für einen Weinurlaub in Südtirol ist beispielsweise die Gegend rund um Meran. Um ein schönes Hotel zu finden, empfehlen wir dieses in Schenna. Die Gemeinde Schenna liegt oberhalb von Meran und bietet neben einem fantastischen Ausblick auf die Gegend mit dem 1350 erbauten Schloss Schenna eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten dieser Region.

    Das Hotel eignet sich für Weinliebhaber aber vor allem deshalb besonders, weil es sich bei den beiden Betreibern um ausgebildete Sommeliers handelt. Die Gäste profitieren so vom umfangreichen Weinwissen ihrer Gastgeber und die beiden lassen es sich auch nicht nehmen, ihre Gäste mit einem Weinshuttle direkt zu den Winzern der Region zu begleiten.
    Darüber hinaus betreiben die Inhaber im Zentrum mit der „Weinmesser’s Vinothek Wine & People“ auch noch ihre eigene Vinothek, in der sie ihre Gäste nicht nur mit erlesenen Weinen, sondern darüber hinaus auch noch mit entsprechenden kulinarischen Köstlichkeiten und dem einen oder anderen Edelbrand verwöhnen.

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Schenna gilt als beliebter Ausgangsort für eine Weinreise durch Südtirol.

    Wer Südtirol sagt, muss auch Törggele sagen

    Besonders stimmungsvoll gestaltet sich die Weinreise in Südtirol in den sogenannten Törggelewochen. Dabei handelt es sich um eine der bekanntesten Traditionen der Gegend.

    Das Törggelen findet im Oktober und November statt. Die Tradition geht darauf zurück, dass sich die Weinbauern in Südtirol für die Ernte zahlreiche Hilfskräfte organisierten. Nach getaner Arbeit wurde dann auch gebührend gefeiert und alle Helfer wurden dazu eingeladen, die jungen Weine zu verkosten. Dazu wurden deftige Gerichte wie beispielsweise Hauswürste, Speck, Käse sowie Knödel und Kraut serviert.

    Heutzutage wird diese Tradition vor allem für die zahlreichen Wein-Touristen in Südtirol fortgeführt. Die haben nach einem herbstlichen Spaziergang in den Buschenschanken und Landgasthöfen ausreichend Gelegenheit, um am Törggelen teilzunehmen und sich am jungen Wein und den kulinarischen Köstlichkeiten zu laben.

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