
SAARBRÜCKEN. Im Saarland werden ab Montag nach dem Ende der Sommerferien 118.166 Kinder und Jugendliche die Schulbank drücken – 745 mehr als im Schuljahr zuvor. Auch die Zahl der Erstklässler, die in der nächsten Woche eingeschult werden, steigt deutlich: von 8000 auf 8561, wie das Bildungsministerium am Donnerstag in Saarbrücken mitteilte. Den größten Zuwachs gibt es an den Grundschulen (plus 447 auf 32.007) und an den Gemeinschafts- und Realschulen (plus 371 auf 30.391). Aber auch an den Gymnasien (plus 127) und Förderschulen (plus 111) erhöhte sich die Zahl. Lediglich die beruflichen Schulen verzeichnen 311 weniger Schülerinnen und Schüler (insgesamt 27.367).
Die Klassengrößen in den Grundschulen sinken von 20,6 auf 20,3 Schüler pro Klasse. Dazu sind laut Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) an weiteren 15 Grundschulen zusätzliche Eingangsklassen eingerichtet worden. Von den Eltern habe es dazu ein «sehr großes positives Feedback» gegeben. Dies sei ein Hinweis, «dass Eltern den Druck insgesamt in großen Klassen als sehr extrem empfinden».
Die Klassengröße müsse laut Ministerin weiter im Fokus bleiben, dies ginge nicht ohne zusätzliches Personal. Nach guten Verhandlungen mit dem Finanzministerium habe man die «coronabedingte Lehrer-Reserve» von 200 auf 300 vergrößern können. Weitere 100 Stellen wurden für pädagogische Mitarbeiter geschaffen. Es gebe nur noch wenige freie Plätze, die jedoch in den nächsten Tagen besetzt würden.
Unterstützung erhalten die Schulen im neuen Schuljahr auch aus dem Corona-Aufholprogramm. Dazu hat das Saarland die Bundesmittel in Höhe von 11,5 Millionen Euro um weitere 16,5 Millionen aufgestockt. Jeder Schulstandort erhalte einen Sockelbetrag von 10.000 Euro, der Rest verteile sich nach Schulformen und Schülerzahlen. In Grundschulen etwa sei dies ein Durchschnittswert von 12.000 Euro bis hin zu einem Höchstbetrag von 34.000 Euro, an Gemeinschaftsschulen zwischen 13.500 und 75.000 Euro und an Gymnasien bis zu 35.000 Euro.
Neben personeller Unterstützung soll das Geld aus dem Aufholprogramm vor allem in Förderangebote für Hauptfächer wie Deutsch, Mathe und Fremdsprachen oder die Sprachförderung fließen. Zudem könne es auch Unterstützungsangebote geben für musisch-kulturelle Fächer, weil diese Bereiche in der Corona-Zeit sehr stark gelitten hätten. (dpa)