Wurde rechtzeitig gewarnt? Leiter des Bundesamtes verteidigt Katastrophenschutz

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Überschwemmte Straßenzüge in Quinn. Foto: Christian Schulz/Foto Hosser/dpa

MAINZ. Nach den verheerenden Überschwemmungen im Westen Deutschlands hat der Leiter des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Armin Schuster, den Katastrophenschutz gegen Kritik verteidigt.

«Unsere Warninfrastruktur hat geklappt im Bund», betonte Schuster am Sonntagabend im «heute journal» des ZDF. «Der Deutsche Wetterdienst hat relativ gut gewarnt.» Das Problem sei, dass man oft eine halbe Stunde vorher noch nicht sagen könne, welchen Ort es mit welcher Regenmenge treffen werde.

«Wir haben 150 Warnmeldungen über unsere Apps, über die Medien ausgesendet», sagte Schuster. Er verwies darauf, dass die Warn-App Nina des BBK neun Millionen Nutzer habe. Wo die Menschen in den Hochwassergebieten durch Sirenen gewarnt worden seien und wo nicht, könne er im Moment nicht sagen. Noch sei man «in der Phase des Rettens». Aber: «Das werden wir noch ermitteln müssen.»

Angesichts der massiven Folgen der Flutkatastrophe ist der Vorwurf laut geworden, dass die Menschen womöglich nicht rechtzeitig gewarnt worden seien. Klar ist bereits, dass nur ein Teil der Bevölkerung mit Sirenengeheul alarmiert wurde. Schuster wies darauf hin, dass der Bund den Ländern mit einem 90-Millionen-Euro-Programm beim Aufbau und der Ertüchtigung von Sirenen helfen will. Bislang gibt es allerdings noch nicht einmal einen bundesweiten Überblick, wo wie viele Sirenen stehen.

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