MAINZ. Bei ersten Inspektionen von Corona-Teststellen in Rheinland-Pfalz sind Qualitätsmängel festgestellt worden.
Aufgrund von Mängeln habe das Landesamt vier Teststellen schließen müssen, sagte am Montag der Präsident des Landesamts für Soziales, Jugend und Versorgung, Detlef Placzek. Er kündigte eine Fortsetzung und Ausweitung der Inspektionen an. Hinweise auf möglichen Abrechnungsbetrug wie in Nordrhein-Westfalen und Bayern wurden in Rheinland-Pfalz bislang nicht bekannt.
Bei den Inspektionen werde von fachkundigen Pharmazeuten der gesamte Prozess eines Coronatests überprüft, sagte Placzek der Deutschen Presse-Agentur. Dazu gehöre die ordnungsgemäße Durchführung des Tests ebenso wie die Abfallentsorgung.
Für die Überprüfung der Hygienezustände bei einem Testanbieter sind die Gesundheitsämter der Kommunen zuständig. Am Wochenende sei eine Teststelle in der Südpfalz aufgrund nicht vertretbarer hygienischer Bedingungen geschlossen worden.
Vor der Registrierung als Teststelle müssen die Anbieter nachweisen, dass sie eine Reihe von Voraussetzungen dafür erfüllen. Dazu gehören etwa ein Hygiene- und Raumkonzept und eine medizinische Schulung der Beschäftigten. Am 18. Mai habe er die Teststellen informiert, dass es vor Ort Kontrollen geben werde, sagte Placzek. Die bislang vorliegenden Ergebnisse zeigten, dass die Notwendigkeit für Inspektionen durchaus gegeben sei.
In Rheinland-Pfalz gibt es im Rahmen des Projekts „Testen für Alle“ 1610 beauftragte Teststellen (Stand 25.5.). Davon wurden 421 in kommunaler Trägerschaft und von Hilfsorganisationen betrieben, 235 von Apotheken, 355 von Arztpraxen und 599 von kommerziellen Anbietern.