Region: Störche ziehen nach gutem Jahr bald in den Süden

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Ein Storch fliegt sein Nest an.

REGION. Noch sind Weißstörche auf rheinland-pfälzischen Feldern und Wiesen zu sehen, bald aber ziehen sie wieder in ihr Winterquartier in den Süden. Die ersten Tiere machten sich wahrscheinlich ab Mitte August auf den Weg, schätzt Ingrid Dorner, Sprecherin der Landesarbeitsgruppe Weißstorchschutz. «Gegen Ende September müssten alle weg sein, die ziehen.»

2018 sei für die Störche in Rheinland-Pfalz ein gutes Jahr gewesen. Vor allem die milden Temperaturen im Frühjahr sei dem Nachwuchs zugute gekommen. Außerdem hätten vor allem erfahrene Brutpaare relativ viele Eier im Nest gehabt. Wie viele Störche in dieser Saison aufgezogen wurden, steht Dorner zufolge noch nicht fest. Die Auswertung der beobachteten Nester müsse noch gemacht werden. Trotzdem: «Im großen und ganzen kann man sagen, es war gut, dieses Jahr.»

Besonders viele Störche seien in Rheinland-Pfalz in der Südpfalz anzutreffen. Dort siedelten Ende der 1990er Tierschützer Störche an, nachdem die Tiere über Jahrzehnte aus dem Land verschwunden waren. Inzwischen lebten in der Region nahe Landau bis zu 300 Störche, sagte die Sprecherin. Das gehe zurück auf die ursprünglich vier Brutpaare des Wiederansiedlungsprojekts. Die Tiere «handeln nach dem Prinzip, wo Störchen sind, da fliegen Störche hin».

Ihr Nachwuchs und auch der aus den anderen rheinland-pfälzischen Regionen wird Dorner zufolge unter den ersten Störchen sein, die ins Winterquartier ziehen. Allerdings würden sie nicht allein den Weg etwa nach Afrika finden, sondern sich erfahrenen Störchen anschließen. Unter den älteren Tiere seien beispielsweise Paare, deren Brut gestorben ist.

Störche, die ihre Jungen verlieren, reagieren Dorner zufolge teils heftig. «Die können regelrecht trauern.» Die Tiere liefen etwa im Nest umher und zupften daran oder gingen an fremde Neste, um dort den Nachwuchs zu töten. «Die sind irgendwie frustriert, verzweifelt und reagieren sich ab.»

Ein erfolgreiches Brutpaar zeige ein ganz anders Verhalten. Die Tiere zögen in der Regel später erst in den Süden. Bis dahin machten sie es sich im Nest gemütlich. «Die genießen regelrecht das jungenlose Leben.» Das Weibchen verlasse den Brutplatz meist zuerst. Die Männchen würden erst später folgen, sagte Dorner, weil sie ihren Anspruch auf den Platz schon für das Folgejahr gegen mögliche Konkurrenten verteidigen müssten.

(dpa)

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