Nachhaltiger Haushalt – Darauf kommt es an

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Verbraucher achten bei der Führung ihres Haushaltes auf die verschiedensten Aspekte. Ein Thema, das immer mehr an Relevanz gewinnt, ist die Nachhaltigkeit. Um in den eigenen vier Wänden auf Klimafreundlichkeit zu schauen, sind bestimmte Faktoren relevant. Wir geben einige Tipps dazu, was wichtig ist. 

Vorteile eines nachhaltigen Haushaltes

Wer seine Lebensweise ändern möchte, unternimmt die entsprechenden Schritte meist aus einem guten Grund. Daher lohnt sich ein Blick darauf, welche positiven Effekte ein nachhaltiger Privathaushalt mit sich bringt. 

Positive Effekte für die Umwelt

Besonders bedeutsam sind dabei die Vorteile für die Umwelt. Der Hauptgrund vieler Menschen, sich mit dem Thema zu beschäftigen, ist die Frage, wie sie einen eigenen Beitrag zum Schutz der Umwelt und des Klimas leisten können. 

Im Kern geht es hierbei also um ethisch-moralische Aspekte. Hinter diesen Gedanken steht die Idee, dazu beizutragen, dass die verschiedenen Konsequenzen der Erderwärmung nicht noch drastischer werden. Zu diesen negativen Entwicklungen zählen Unwetterkatastrophen, eine zunehmende Aufheizung der Großstädte oder das Aussterben bestimmter Tierarten.

Dabei gilt: Je weniger Treibhausgase ausgestoßen werden, desto vorteilhafter ist der Effekt für das Klima. Haushalte können hierzu vor allem beitragen, indem sie ihren Stromverbrauch reduzieren oder auf weniger schädliche Energiequellen setzen, was auf mehreren Wegen umsetzbar ist. 

Monetäre Vorteile, moderner Alltag und der Blick auf die nächsten Generationen

In manchen Bereichen können mit dem nachhaltigen Alltag monetäre Vorteile einhergehen. Das liegt vor allem daran, dass es bei der Elektrizität wie in anderen Bereichen für mehr Klima- und Umweltschutz darauf ankommt, Ressourcen zu schonen. 

Mit dem hierfür notwendigen bedachteren Konsum ergeben sich somit oftmals Ersparnisse für die Haushaltskasse. Gerade vor dem Hintergrund der Inflation der letzten Monate und Jahre sowie den dadurch gestiegenen Preisen entsteht hieraus im Alltag ein spürbarer Mehrwert. 

Zudem sind Lifestyle-Fragen relevant. Nachhaltige Kleidung beispielsweise ist durchaus modern. Ähnlich ist es bei anderen Produkten. Das liegt vor allem daran, dass Unternehmen in verschiedenen Branchen seit einigen Jahren verstärkt umweltfreundliche Waren auf den Markt bringen. Dementsprechend geht der Austausch eines alten Gerätes gegen eine umweltfreundlichere Variante oftmals gleichzeitig mit einem Plus bei den Funktionen einher. 

Außerdem entstehen Vorteile beim Blick auf die nächsten Generationen. Je früher das Klima und die Umwelt geschont werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Enkel und Urenkel nicht mit den drastischen Konsequenzen leben müssen. 

Nachhaltige Energieversorgung

Wie bereits angeklungen, spielt die Energieversorgung eine entscheidende Rolle für die Klimafreundlichkeit eines Privathaushaltes. In einem ersten Schritt können die Verbraucher darauf schauen, dass der Strom, den sie nutzen, aus möglichst ressourcenschonenden Quellen stammt. Das ist mit entsprechenden Erzeugern oder mithilfe einiger Methoden zur Eigenproduktion umsetzbar. 

Nachhaltiger Strom von Anbietern

Es gibt eine ganze Reihe von Produzenten, die Ökostrom anbieten. Um mit ihrer Wahl einen Mehrwert für die Umwelt zu erzielen, sollten Verbraucher einige Kriterien beachten, die einen guten Ökostrom-Anbieter ausmachen. Denn: Manche Unternehmen werben zwar mit Nachhaltigkeit, bringen tatsächlich aber kaum einen Vorteil für das Klima. 

Zunächst muss der Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen Stammen. Anbieter, die einen solchen Mix anbieten, zeigen dies meist sehr transparent auf ihrer Webseite auf – oftmals inklusive konkretem Herkunftsnachweis. 

Darüber hinaus sind bestimmte Siegel ein verlässliches Anzeichen, dass der Erzeuger ausschließlich Energie aus nachhaltigen Quellen an seine Abnehmer liefert. Sicher nachgewiesen wird das durch das Grüner Strom-Label sowie das ok-Power-Label. 

Die Verantwortlichen legen jeweils strenge Kriterien zugrunde, die von den Firmen, die einen Zuschlag bekommen möchten, erfüllt werden müssen. Darüber hinaus können Verbraucher darauf achten, ob der Tarif einen Förderbetrag für die Energiewende enthält. Diese monetären Mittel werden investiert, um die Erzeugung von klimaneutraler Energie weiter auszubauen. 

Umweltfreundliche Selbstversorgung

Alternativ – oder je nach Bedarf des Haushalts zusätzlich – haben Verbraucher die Möglichkeit, selbst Strom auf eine nachhaltige Art zu erzeugen. Gängig sind hierfür vor allem Photovoltaikanlagen auf dem Dach. 

Trotz des hohen Kaufpreises, der meist im vier- bis fünfstelligen Bereich liegt, kann sich die Anlage über einen längeren Zeitraum durch die Einspeisung überschüssiger Energie ins Netz sogar monetär auszahlen. Wer die Solarzellen nicht kaufen möchte, kann sie mieten. Beide Varianten haben individuelle Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt. 

 Kleinere Haushalte können Balkonkraftwerke nutzen. Diese kleinen Solaranlagen sind mit wenig Aufwand anzuschließen und seit einiger Zeit zunehmend im Trend. Zudem können Hausbesitzer die Wärme für die eigenen vier Wände selbst erzeugen, allen voran mit Wärmepumpen und Solarthermie.

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Nachhaltigkeit in der Küche – Vom Einkauf bis zu den Geräten

Ein weiterer Bereich des Haushalts, in dem Verbraucher das Klima schonen können, ist die Küche. Hier sind allen voran ein bedachter Einkauf sowie die genutzten Geräte ausschlaggebende Faktoren. 

Nachhaltiger Lebensmitteleinkauf: Die Produkte

Bei einem klimaschonenden Einkauf kommt es zunächst auf die Waren selbst an: 

  • Im besten Fall sollten sie aus der Region stammen. Damit geht einher, dass kein langer Transport der Güter notwendig ist, wodurch Co2-Emissionen gespart werden. 
  • Gleichzeitig sind diese Waren in logischer Konsequenz oftmals saisonal, was es ermöglicht, eine gewisse Abwechslung in den Speiseplan zu bringen. 
  • Außerdem ist wichtig, dass die Lebensmittel ressourcenschonend und ohne den Einsatz von umweltschädlichen Substanzen produziert werden. 

Letzteres erfüllen vor allem Produkte in Bio-Qualität. Für Ersteres wiederum kommt es auf das Produkt selbst an. Für die Aufzucht von Avocados beispielsweise wird überproportional viel Wasser benötigt, weshalb sie als wenig nachhaltige Zutat für die Küche gelten.

Klimaschonend einkaufen durch die richtige Planung 

Des Weiteren kann die richtige Planung beim Einkauf einen Effekt auf das Klima haben. Hierbei geht es vor allem darum, Ressourcen zu schonen. Dementsprechend empfiehlt es sich, einen Speiseplan zu machen und die Einkaufsliste danach auszurichten. 

Das hat den großen Vorteil, dass die Wahrscheinlichkeit, dass zu viele Zutaten eingekauft werden, die dann verderben und weggeworfen werden müssen, merklich sinkt. Hiermit wirkt der Verbraucher einem der größten Probleme hinsichtlich der Nachhaltigkeit, der Lebensmittelverschwendung, entgegen. 

Klimafreundliche Geräte in der Küche 

Außerdem ist es hilfreich, wenn in der Küche klimafreundliche Geräte genutzt werden, wobei sich ein Blick auf den Energieverbrauch lohnt. Vor allem neuere Küchenhelfer haben den großen Vorteil, dass sie im Vergleich zu älteren Modellen weniger Strom benötigen. 

Wie effizient der Wechsel sein kann, zeigt sich anhand einiger Beispiele. So verbraucht ein älterer Kühlschrank 330 kWh pro Jahr, ein neueres Modell nur noch 90 bis 125 kWh. Bei einem Backofen kann der Austausch mit einer modernen Variante den Verbrauch ebenfalls nahezu halbieren. 

Damit haben solche Geräte nicht nur Vorteile für das Klima, sondern sind auch deutlich günstiger im Verbrauch. Wenn mehrere neuere Geräte genutzt werden, summiert sich dieser Effekt und macht sich in der Haushaltskasse bemerkbar. 

 Die richtigen Routinen im Alltag

Ein weiterer Mehrwert dieser Art entsteht dann, wenn die Bewohner eines Haushalts gewisse Routinen etablieren, du zu einer Energieersparnis führen. 

Geräte effizient nutzen

Hierfür ist es vor allem bedeutsam, alle elektronischen Geräte im Haushalt effizient zu verwenden. In den Phasen, in denen sie nicht genutzt werden, sollten sie vollständig ausgeschaltet sein.

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Selbst der Stand-by-Modus verbraucht oftmals noch Strom, was überflüssig und wenig vorteilhaft für die Nachhaltigkeit und den Geldbeutel ist. 

Gleiches gilt mit einem Blick auf die Heizung. Beim Verlassen der Wohnung sollte sie ausgestellt werden, ebenfalls dann, wenn die Räumlichkeiten gelüftet werden. Gleichzeitiges Lüften und Heizen treibt den Energieverbrauch und die Kosten merklich nach oben. 

Unterstützung durch Smart-Home-Anwendungen

Um die Planung etwas zu erleichtern, sind verschiedene Smart-Home-Anwendungen hilfreich. Darüber hinaus ermöglichen sie den Bewohnern einen äußerst komfortablen und angenehmen Alltag. 

Der Mehrwert für den Klimaschutz zeigt sich anhand von zwei Beispielen. Einige smarte Kühlschränke lassen sich über das Handy von überall aus einsehen und schreiben dem Nutzer teilweise sogar selbst eine Einkaufsliste. 

Dadurch ist gewährleistet, immer die richtigen Mengen an Lebensmitteln im Haus zu haben. Smart-Home-Anwendungen können außerdem die Heizung steuern. Das hat zur Folge, dass nicht geheizt wird, wenn es nicht notwendig ist, die Bewohner aber gleichzeitig eine warme Wohnung betreten können, wenn sie von der Arbeit oder einem Treffen mit Freunden nach Hause kommen. 

Fazit 

Um einen nachhaltigen Privathaushalt zu führen, sollten die Bewohner entsprechende Energiequellen nutzen oder Strom in Eigenregie produzieren. Ein umweltbewusster Einkauf und die Verwendung klimaschonender Elektrogeräte sind zwei weitere Schritte in diese Richtung. Schlussendlich ist ein umsichtiges und bedachtes Verhalten im Alltag wichtig, um die Ressourcen zu schonen und so einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten. 

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