SAARBRÜCKEN. Das Oberverwaltungsgericht Saarbrücken hat vorläufig die Rodung eines Waldstücks in der Landeshauptstadt gestoppt. Diese Entscheidung gelte, bis über einen Eilantrag des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) Landesverband Saarland entschieden werde, teilte die Bürgerinitiative «Hanni bleibt» mit.
«Dieser Moment schenkt uns den Mut, weiter für den Schutz zukünftiger Generationen zu kämpfen», sagte Marvin Kiefer, Sprecher der Bürgerinitiative, laut Mitteilung. Der BUND Saar hatte Mitte September einen Normenkontrollantrag beim Oberverwaltungsgericht eingereicht. Ein Eilantrag Ende September sollte dafür sorgen, den Bebauungsplan außer Kraft zu setzen und mit einer Zwischenverfügung die geplante Waldrodung in der Nähe der Universität des Saarlandes auszusetzen, bis über den Eilantrag entschieden ist. Genau das hat das Gericht am Montag mit einem sogenannten Hängebeschluss zum Start der Rodungssaison Anfang Oktober getan. Das teilte das Oberverwaltungsgericht am Dienstag mit. Damit sei jedoch keine Aussage über die Erfolgsaussichten des Eilantrags oder des Normenkontrollantrags verbunden. Ein Entscheidungstermin stehe noch nicht fest.
Auf dem Waldstück sollen sich laut Bebauungsplan Institute und Unternehmen aus dem Bereich Forschung und Entwicklung ansiedeln. Der BUND hatte unter anderem argumentiert, dass die Klimaauswirkungen des Vorhabens nicht ausreichend untersucht worden seien und die Auswirkungen auf verschiedene Tierarten nicht in vollem Maße berücksichtigt wurden. Anfang September hatten Aktivisten unabhängig von der Bürgerinitiative ein Camp in dem Waldstück errichtet. Das Camp befinde sich unverändert vor Ort, sagte Kiefer. (Quelle: dpa)