Tag des offenen Denkmals: Neues entdecken – Bekanntes mit anderen Augen sehen

Einmal im Jahr öffnen Kulturdenkmäler, die sonst nicht allgemein zugänglich sind. Die einst in Frankreich gestartete Aktion wirbt für Denkmalschutz - seit mehr als 30 Jahren auch in Deutschland.

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Der Trierer Dom. Foto: Harald Tittel / dpa

SPEYER. Der bundesweite Tag des offenen Denkmals wird in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz eröffnet. Die Veranstaltung startet am Sonntag (11.00 Uhr) in der Domstadt Speyer. Architektur- und Geschichtsliebhaber werden jährlich am zweiten Sonntag im September in ganz Deutschland zu einer Reise in die Vergangenheit eingeladen.

Historische Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, können dann erkundet werden. In Deutschland öffnen sich den Angaben zufolge die Türen von mehr als 5.000 Denkmälern. Auch in Rheinland-Pfalz können Interessierte vielerorts hinter die Kulissen schauen. In Speyer öffnet etwa das sonst unzugängliche Altpörtel, einzig erhaltener Turm von einst 68 Mauer- und Tortürmen. In Ingelheim lockt das Fischerhaus von 1850. Die Villa Otrang in Fließem bei Bitburg ist eine der größten römischen Villenanlagen nördlich der Alpen.

Das Amt für Stadtkultur und Denkmalschutz Trier bietet am Tag des offenen Denkmals in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen und Vereinen ein breit gefächertes Programm, das von Erlebnisführungen über Atelierrundgänge bis hin zu Konzerten reicht. Zu sehen sind nicht nur die Unesco-Weltkulturerbestätten Amphitheater, Kaiserthermen, Porta Nigra und Dom, sondern auch weniger bekannte Denkmäler wie die Irscher Burg, das Haus Franziskus, die Steipe oder das Nutzwasserwerk in Olewig. Die Vereine, die beteiligten Institutionen und die Stadt Trier laden ein, neue Orte zu entdecken oder Bekanntes mit anderen Augen zu sehen.

So lädt das Team der städtischen Denkmalpflege zu zwei Führungen ein, die die lange Geschichte der mittelalterlichen Befestigung beleuchten. Die erste Führung nimmt Interessierte mit auf einen Spaziergang entlang der Stadtmauer im Palastgarten. Die zweite Führung rückt die Bastion in der Südallee als Beispiel der Verteidigungstechnik im 16. Jahrhundert in den Mittelpunkt. Die Ausstellung „Porta Nigra – vom Stadttor zum Wahrzeichen der Stadt Trier“ im Foyer der Wissenschaftlichen Bibliothek und der Stadtrundgang „Mer laafen vun der Poarta noa Zalawen“ von der Porta Nigra zum Moselufer und direkt hinein in das Festival „Kulturhafen Zurlauben“ ergänzen das Angebot in diesem Jahr. Das gesamte Programm und Informationen zu den Tickets sind online zu finden unter www.trier.de/tag-des-offenen-denkmals.

Handwerkern über die Schulter schauen

Auch die Neuzeit lockt, etwa das ehemalige Lager für Atomsprengköpfe im früheren US-Depot Fischbach bei Dahn. In Ludwigshafen wird eine Führung durch den Valentin-Bauer-Bunker angeboten, ein fünfgeschossiger Hochbau aus dem Zweiten Weltkrieg. In der Dombauhütte Mainz besteht die Möglichkeit, Handwerkern über die Schulter zu schauen.

Zum zweiten Mal nach 2011 (damals Trier) entschied sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für eine Stadt in Rheinland-Pfalz. «Das vielschichtige Repertoire an Denkmalkultur in Speyer hat uns überzeugt», sagte DSD-Vorstand Steffen Skudelny. Der Tag des offenen Denkmals wurde 1984 erstmals in Frankreich und 1993 in Deutschland gefeiert. (Quellen: dpa/Stadt Trier)

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