Ministerin besucht Brasilien: Warum in einigen Dörfern „Hunsrücker-Platt“ gesprochen wird

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Ausschnitt Grafik Land RLP via facebook

MAINZ. In der vergangenen Woche isz die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt mit einer 28-köpfigen Wirtschaftsdelegation nach Brasilien aufgebrochen. In Rio de Janeiro besucht die Delegation unter anderem eine Produktionsstätte von SCHOTT Technologies sowie einen Innovationshub. Außerdem nimmt die Ministerin unter anderem auf Einladung des Gouverneurs Rio Grande do Sul, Eduardo Leite, am Jubiläum zu „200 Jahre deutsche Einwanderung aus dem Hunsrück“ in Maratá und Sao Leopoldo, nahe Porto Alegre, teil.

„Die enge wirtschaftliche wie auch historisch bedingte Verbindung zwischen Brasilien und Rheinland-Pfalz wollen wir mit unserer Delegationsreise weiter festigen und vertiefen“, so Schmitt.

Die Ministerin wird von zwölf rheinland-pfälzischen Unternehmen begleitet.

Die Wirtschaftsreise führte die Delegation von 21. bis 23.7. nach Rio de Janeiro und von 24.7. bis 27.7. nach Porto Alegre sowie in die Hunsrücker Einwanderer-Regionen Maratá und Sao Leopoldo.

Im ersten Teil besuchte die Delegation die Produktionsstätte von SCHOTT Technologies Brasilia und einen Innovationshub in Rio de Janeiro. Zudem finden B2B-Gespräche der Unternehmen statt. Darüber hinaus fanden in Rio wie auch Porto Alegre gegenseitige Standortpräsentationen von Rheinland-Pfalz und den beiden brasilianischen Regionen statt, so dass die Unternehmen und Verbände die Wirtschaftsstandorte gegenseitig kennenlernen, bevor sie dann in die vom Ministerium und der Außenhandelskammer (AHK) passgenau organisierte Unternehmensgespräche (B2B) einsteigen, um Märkte zu erkunden oder mögliche Kooperationen sowie Ansiedlungen am jeweiligen anderen Standort auszuloten.

200 Jahre Deutsche Einwanderung aus dem Hunsrück in Brasilien

Der zweite Teil der Wirtschaftsreise war geprägt vom Festakt zum Jubiläum „200 Jahre Deutsche Einwanderung aus dem Hunsrück“ in die Regionen Maratá und Sao Leopoldo (Wiege der deutschen Einwanderung).

Die Ministerin nahm in Maratá auf Einladung des Gouverneurs Rio Grande do Sul, Eduardo Leite sowie von Bürgermeistern der „Region der Romantischen Straße in Rio Grande du Sol“ (Rota Romântica) und den Mitgliedern des dortigen Landtages am Jubiläumsumzug und Festakt teil und trifft vor Ort auf eine rund 40-köpfige Gruppe aus Rheinböllen – die „Brasilienfreunde Hunsrück/Rheinböllen“, welche ebenfalls extra angereist war. Die Brasilienfreunde pflegen seit jeher die enge Verbindung zwischen Brasilien und dem Hunsrück.

Das 200-jährige Jubiläum der deutschen Einwanderung nach Brasilien markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte beider Länder. Die deutsche Einwanderung nach Brasilien begann im frühen 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit waren wirtschaftliche, politische und soziale Bedingungen in Deutschland schwierig, und viele Deutsche sahen in Brasilien die Möglichkeit auf ein besseres Leben. Dort haben sie eigene Dörfer errichtet, wo noch heute – neben Portugiesisch – Hunsrücker Platt gesprochen wird.

(Quelle: Land RLP)

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