Trier: Acht Mitglieder des Stadtrats erhalten Ehrenring der Stadt

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Nach der Verleihung der Ehrenringe trifft sich OB Wolfram Leibe (3. v. r.) mit den neuen Trägerinnen und Trägern zum Gruppenfoto im Garten neben dem Großen Rathaussaal: Jörg Reifenberg (CDU), Christiane Probst und Hans-Alwin Schmitz (UBT), Dr. Maria Duran-Kremer (SPD), Richard Leuckefeld (Grüne), Thomas Albrecht (CDU) und Dominik Heinrich (Grüne, v. l.). Nicht mit dabei ist Berti Adams. Foto: Rathaus Zeitung Trier

TRIER. Die Zahlen sind eindrucksvoll: Acht Mitglieder des Stadtrats erhielten für mindestens drei Wahlperioden den Ehrenring der Stadt. Eine Person aus diesem Kreis sowie ein weiterer Kommunalpolitiker waren vor 35 Jahren gestartet – in dem Jahr, als in Berlin die Mauer fiel und einige der Kolleginnen und Kollegen noch nicht geboren waren.

Der feierliche Rahmen der Ratssitzung zu ihren Ehren zeigte sich an verschiedenen Details.

Neben vielen Geschenken, darunter Kunstwerke von Klaus Svoboda und Dieter Jacobs, deren Motive die Geehrten sich selbst auswählten, und Urkunden mit dem Stadtwappen zeigte sich der Unterschied auch daran, dass OB Wolfram Leibe anders als in der vorhergehenden konstituierenden Sitzung seine Amtskette trug, als Ausdruck der Ehrerweisung.

Vor den Dankeszeremonien würdigte er die Verdienste der langjährig Engagierten: „Es geht längst nicht nur darum, Sitzungen im Stadtrat abzuhalten, es gibt Ausschuss- und Fraktionssitzungen und die Vertretung bei städtischen Beteiligungen. Es ist oft nicht transparent, wie viel Arbeit dahinter steckt. Tausende Stunden Arbeit wurden für dieses Ehrenamt aufgewendet, nicht immer zur Freude der Familien. Danke dafür.“ Hinzu kämen viele Termine in der Stadtgesellschaft, zum Beispiel bei Vereinen, die wegen der persönlichen Gespräche und des Feedbacks oft besonders wichtig seien.

Dann wandte sich Leibe an Rainer Lehnart und Berti Adams, die dem Rat seit 35 Jahren angehören, und warf einen Blick zurück: „1989 gab es im Rat vier Fraktionen und 51 Mitglieder. In diesen 35 Jahren ist unheimlich viel passiert, unsere Stadt ist nicht mehr mit der von 1989 zu vergleichen. Das sind die Leistungen unzähliger Stadträtinnen und Stadträte und der Verwaltung, die das umsetzt.“ Demokratie funktioniere nur, wenn Menschen bereit seien, zu kandidieren und sich dem Votum der Wähler zu stellen. In einer Zeit, in der ganz viele Menschen verunsichert und die Umbrüche jeden Tag erkennbar seien, sei eine gute Kommunikation ein zentrales Erfolgsgeheimnis: „Die Kommunikation über die Medien ist heute anders als 1989. Sie ist, auch im Sinne von Erklären, immer dann erfolgreich, wenn der Mensch, der dahinter steht, glaubwürdig ist.“ Obwohl negative Nachrichten oft besser liefen als positive, wolle er dazu ermutigen, Erfolge immer wieder zu kommunizieren. Die ausscheidenden Ratsmitglieder, denen man zu großem Dank verpflichtet sei, sollten ihre persönliche Erfolgsbilanz aufmachen, auch als Motivation für andere.

Die neu angefertigen Ehrenringe für acht verdiente Mitglieder des Trierer Stadtrats. Foto: Trierer Rathaus Zeitung

Dann überreichte Leibe die Ehrenringe mit Urkunde an acht ausscheidende Personen. Erster Empfänger war Berti Adams:  „Sie haben ihren Stadtteil bei der Flut gut verteidigt und danach wieder gut aufgestellt“, sagte der OB zu dem Kommunalpolitiker, der als Ehranger Ortsvorsteher wiedergewählt wurde.

Thomas Albrecht (CDU) beschrieb Leibe als Kommunalpolitiker, „zu dem immer alle geschaut haben, wenn es um rechtliche Fragen ging und der sein moralisches Fundament immer wieder in Debatten eingebracht hat. “

Bei der Ehrung von Dr. Maria Duran- Kremer (SPD) betonte der OB, er habe „selten einen Menschen erlebt, der so für Gerechtigkeit gekämpft habe, für alle, die nicht für sich kämpfen können.“ Sie habe sich große Verdienste um Menschen mit Migrationshintergrund, aber auch viele weitere Triererinnen und Trierer erworben.

Mit Dominik Heinrich (Grüne) sei er sich gerade bei Bau-Debatten im Rat nicht immer einig gewesen, etwa zum HGT-Anbau. Trotz seiner Bedenken habe der Grünen-Politiker aber nachher das Projekt unterstützt. „Das ist gelebte Demokratie“, so Leibe.

Richard Leuckefeld (Grüne) habe unter anderen die Debatten um Karl Marx, aber auch um die Innenstadtentwicklung  geprägt:„Sie waren breit aufgestellt, hatten immer eine klare Position“, sagte Leibe. Bei Christiane Probst (UBT) habe sich ihm eingeprägt, „dass sie in der Corona-Zeit eine der ersten war, die das Potenzial digitaler Sitzungen genutzt und ihre Position verdeutlicht hat“. Der OB wünschte Probst für die weitere Arbeit als Ruwerer Ortsvorsteherin alles Gute.

Jörg Reifenberg (CDU) beschrieb Leibe unter anderem als Politiker, der für seinen Stadtteil Trier-West gekämpft habe. Es sei sehr respektabel, dieses Ehrenamt neben einer anstrengenden Arbeit in Luxemburg zu leisten.

Hans-Alwin Schmitz (UBT) sei, so der OB, „stets engagiert im Sinne der Bürgerinnen, und Bürger.“ Besondere Verdienste habe sich der wiedergewählte Eurener Ortsvorsteher bei der unermüdlichen Hilfe für Migrantenfamilien erworben.

Danach überreichte Leibe als Ehrengabe Kunstwerke an folgende langjährige Mitglieder des Stadtrats: Berti Adams und Rainer Lehnart (35 Jahre), Hans-Alwin Schmitz und Thomas Albrecht (30 Jahre), Dr. Maria Duran-Kremer (25 Jahre) sowie Christiane Probst, Dominik Heinrich und Richard Leuckefeld (20 Jahre).

Lehnart hielt dann in der Ratssitzung eine Dankesrede im Namen der Geehrten. Zum Schluss ehrte Leibe weitere ausgeschiedene Mitglieder des Rats: Jutta Albrecht und Heike Franzen (CDU), Katharina Haßler-Benard (FDP), Dinah Hermanns und Robin Schrecklinger (Die Fraktion), Yelva Janousek, Tobias Törber, Johannes Wiegel und Caroline Würtz (Grüne) sowie Jörg Johann (Linke). Bernd Schulz (AfD) und Dr. Ingrid Moritz nahmen nicht an der Ehrung teil.

(Quelle: Trierer Rathaus Zeitung / Petra Lohse, Ausg. vom 16.07.2024)

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