Trier: Kraftakt für die Sicherheit – Startsignal für Neubau der Hauptfeuerwache

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Auch der Spatenstich geht besser gemeinsam: Malu Dreyer, Wolfram Leibe und die zahlreichen Kooperationspartner geben auf der Baustelle an der Südallee das Startsignal für den Neubau der Trierer Hauptfeuerwache. Foto: Rathaus Zeitung Trier

TRIER. Für den lange geplanten Neubau der Trierer Hauptfeuerwache an der Südallee gab es das offizielle Startsignal.

Das berichtet die Trierer Rathaus Zeitung in ihrer aktuellen Ausgabe vom Dienstag.

Die öffentliche Hand investiert rund 145 Millionen Euro in den zweiteiligen Gebäudekomplex. In der Integrierten Rettungsleitstelle sollen ab 2027 Notrufe für ein Gebiet mit über 600.000 Einwohnern abgewickelt werden.

Hier entsteht etwas Großes: Wer die inzwischen weitgehend freigeräumte Baustelle an der Südallee betritt, kann die Dimensionen der neuen Trierer Hauptfeuerwache bereits erahnen. Auch die Zahl der Gäste beim Spatenstich am vergangenen Freitag wies auf die Bedeutung des Neubaus hin, der die längst zu klein gewordene Wache am Barbara-Ufer ab 2027 ersetzen soll. Neben der Feuerwache werden in dem aus zwei Teilen bestehenden Gebäudekomplex auch die Rettungswache für Trier und die Integrierte Leitstelle für die gesamte Region angesiedelt.

Die Stadt, das Land Rheinland-Pfalz und die beteiligten Landkreise Trier-Saarburg, Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich, Vulkaneifel und Birkenfeld investieren insgesamt rund 145 Millionen Euro in das Großprojekt. Allein der städtische Anteil beläuft sich auf 85 Millionen Euro.

Auch für die Landesregierung ist der Neubau einer Feuerwache kein alltägliches Vorhaben. Das hob Ministerpräsidentin Malu Dreyer in ihrer Ansprache hervor: „Wir alle freuen uns wahnsinnig auf dieses tolle Gebäude, in dem alles unter einem Dach vereint ist und das auch architektonisch in Trier neue Akzente setzt. Beim Hochwasser über Pfingsten haben wir erneut erlebt, wie wichtig eine gut funktionierende Feuerwehr und ein professioneller Katastrophenschutz für den Schutz unserer Bevölkerung ist. Umso wichtiger ist es, dass wir den Mitarbeitenden Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, in denen sie so agieren können, wie es für ihre wertvolle Arbeit angemessen ist.“

Oberbürgermeister Wolfram Leibe betonte den gemeinschaftlichen Charakter des Neubaus: „Es geht nur zusammen. Nur wenn wir alle Kräfte bündeln, können wir ein solches Projekt für unsere Region stemmen. Ich freue mich jetzt auf die Umsetzung der sehr gelungenen Planung des Architekturbüros Wulf für ein Gebäude, das alle Voraussetzungen bietet, um moderne Sicherheit innerhalb der gesetzlichen Rahmenvorgaben zu garantieren.“

Stefan Metzdorf, Landrat des Kreises Trier-Saarburg, erklärte: „Trotz der hohen Kosten im dreistelligen Millionenbereich entsteht hier kein Luxusbau. Vielmehr handelt es sich um eine dringend notwendige Zukunftsinvestition für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger.“

Visualisierung der neuen Trierer Hauptfeuerwache, die sich mit ihrer Backsteinfassade am Knotenpunkt der Ost- und Südallee und in Nachbarschaft der Kaiserthermen (rechts) befinden wird. Abbildung: wulf.architekten

Im größeren der beiden Gebäude werden die Hauptfeuerwache und die Rettungswache für die Berufsfeuerwehr untergebracht. Diese Wache ist für rund 250 Mitarbeitende ausgelegt und ersetzt die in die Jahre gekommenen Wache am Barbara-Ufer, die aus dem Jahr 1956 stammt. 2023 rückte die Feuerwehr Trier zu 1605 Einsätzen im Stadtgebiet aus, der Rettungsdienst zu 21.147 Einsätzen.

Das Gebäude besteht aus Erdgeschoss, drei Obergeschossen und zwei Untergeschossen auf einer Grundfläche von 80 mal 60 Metern. In der dazu gehörenden Fahrzeughalle finden die zehn Feuerwehr- und Rettungsdienstfahrzeuge Platz, die sich jeweils in Bereitschaft befinden. Die Alarmausfahrt führt auf die Südallee.

Im zweiten Teil des Gebäudekomplexes entsteht die neue Integrierte Leitstelle Trier, für die die Kreisverwaltung Trier-Saarburg als zuständige Rettungsdienstbehörde verantwortlich ist. Dort werden alle 112-Notrufe aus den Kreisen Trier-Saarburg, Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich, Birkenfeld, dem Vulkaneifelkreis und der Stadt Trier eingehen und bearbeitet werden. Die Integrierte Leitstelle Trier ist damit rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche für die Sicherheit von 614.000 Einwohnerinnen und Einwohner in einem Gebiet von rund 5700 Quadratkilometer zuständig.
Das Leitstellen-Gebäude ist circa 60 Meter lang und rund 20 Meter breit. Es besteht ebenfalls aus Erdgeschoss, drei Obergeschossen und zwei Untergeschossen. Ein verglaster Verbindungsgang verbindet die Leitstelle mit der Feuerwache.

Der Gebäudekomplex entsteht in einer städtebaulich und denkmalpflegerisch hochsensiblen Lage. Eine der Prämissen des Generalplaners, des Büros wulf.architekten aus Stuttgart war es, die umliegenden Kulturdenkmäler, darunter die Kaiserthermen, durch die Baumasse nicht zu beeinträchtigen. Die Fassade besteht, wie auch die des benachbarten Stadtbades, aus Backstein, der großflächig eingesetzt wird.

Der Bau des Komplexes Hauptfeuerwache, Rettungswache und Integrierte Leitstelle kostet rund 129 Millionen Euro. Dazu kommen 16,6 Millionen Euro für die aufwändige und redundant ausgeführte Technik der Integrierten Leitstelle Trier, die das Land Rheinland-Pfalz zu 100 Prozent übernimmt.

Nach dem Abriss des Polizeipräsidiums und neben den archäologischen Untersuchungen erfolgen derzeit bauvorbereitende Arbeiten, die Ausführungsplanung, die Ausschreibungen und die Vergabe bis zum eigentlichen Baubeginn, der für Ende September geplant ist. 2027 soll der Bau fertig sein. Es ist wichtig, im Zeitplan zu bleiben, denn jede Verzögerung macht dieses größte Bauprojekt Triers teurer.

(QUELLE: Trierer Rathaus Zeitung / Ralph Kießling und Ernst Mettlach, 11.06.24)

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