TRIER. Die Freiwillige Feuerwehr Pfalzel kann künftig bei großen Einsätzen in Trier und auch über das Stadtgebiet hinaus ein Hochleistungs-Pumpensystem einsetzen. Das so genannte Hytrans-Fire System (HFS) ist eine von drei Hochleistungspumpen dieser Art in Rheinland-Pfalz, wie die Stadt Trier mitteilt.
Dr. Andreas Palzer, stellvertretender Feuerwehrchef in Trier, erläutert: „Bisher war in Trier nur die Berufsfeuerwehr in der Lage, dieses komplexe System einzusetzen. Dadurch, dass jetzt unsere Pfalzeler Kameradinnen und Kameraden diese anspruchsvolle Aufgabe mit übernehmen, entlasten sie uns bei großen Einsätzen enorm.“ Palzer dankt den ehrenamtlichen Feuerwehrleuten für ihr großes Engagement. Das System sei von großer Wichtigkeit bei Großbränden, vor allem bei Wald- und Vegetationsbränden, aber auch bei Hochwassereinsätzen. „Immer dann, wenn große Mengen Wasser über weite Strecken befördert werden müssen, kommt dieses System zum Einsatz“, erklärt Palzer.
Um das komplexe System aus Pumpenmodul, Grundcontainer mit Schlauchbehälter und Geräteräumen sowie einem Schlauchaufnahmegerät bedienen zu können, hat Ausbilder Udo Herz von der Trierer Berufsfeuerwehr 12 Pfalzeler Feuerwehrleute insgesamt 40 Stunden lang in das Pumpensystem eingewiesen. Johannes Adamy, stellvertretender Wehrführer in Pfalzel, berichtet: „Anschließend haben wir noch jeweils vier Samstage unter realistischen Bedingungen geübt. Dafür haben wir neben dem regulären Übungsdienst jede Menge Freizeit geopfert.“
Das Hytrans-Fire-System wird durch einen Allrad-Lastwagen transportiert. Das Pumpenmodul wird an einer Wasserentnahmestelle abgesetzt, die leistungsfähige hydraulische Schwimmpumpe wird von einem Dieselmotor angetrieben. Damit ist es dann möglich, große Mengen Wasser über weite Strecken zu befördern. Dazu werden jeweils zwei Kilometer lange, so genannte F-Schläuche mit 150 Millimeter Durchmesser verlegt. Das Besondere: Sie können direkt vom Lastwagen bis zu einer Geschwindigkeit von 40 Km/h verlegt werden. Am Ende der Schlauchleitung wird dann ein Übergabepunkt eingerichtet, an dem für die Einsatzkräfte, die einen Brand bekämpfen, bis zu 8.000 Liter Wasser pro Minute abgegeben werden können.
Ebenfalls Teil des Systems sind Schieber, Verteiler, Kupplungsschlüssel, Schlauchbrücken und Armaturen. Um in den ersten 24-Stunden autark an einer Einsatzstelle arbeiten zu können, ist auch eine mobile Tankstelle Teil des Pakets. „Das System ist äußerst sehr leistungsstark, zuverlässig und effizient und kann durch uns sehr schnell in Betrieb genommen werden. Der Container und das benötigte Trägerfahrzeug sowie Fahrzeuge für die weitere Logistik stehen in der Wache 2 in Ehrang und werden im Falle eines Falles von der Freiwilligen Feuerwehr Pfalzel und der Berufsfeuerwehr Trier gemeinsam zum Einsatz gebracht“, erklärt Adamy.
Eigentlich wollte Ausbilder Udo Herz in einer Abschlussübung am 16. Juli im Trierer Hafen das Können der Pfalzeler noch einmal auf Herz und Nieren prüfen. Doch der Großbrand eines Sägewerks in Hermeskeil forderte die neu erworbenen Fähigkeiten der Pfalzeler schon vorher. Die Einsatzkräfte vor Ort forderten das System am, um damit aus dem Hermeskeiler Freibad sehr große Mengen Wasser bis zur Einsatzstelle zu befördern.
Diesen Einsatz bestand die Pfalzeler Wehr mit Bravour. „Das System und die Freiwillige Feuerwehr Pfalzel haben sich bei dieser schwierigen Aufgabe voll bewährt, wir werten diesen Einsatz dann als Abschlussübung. Die Realität war eben schneller als unser Übungsplan“, sagt Herz.
Um auch künftig die Menschen in Trier schützen zu können, benötigen die Freiwilligen Feuerwehren immer neue Mitglieder. Detaillierte Informationen zur Freiwilligen Feuerwehr Pfalzel und den weiteren zehn Trierer Freiwilligen Löschzügen: www.feuerwehr.trier.de.