TBB Trier: Finanzchaos geht weiter – Vermarkter PSM stellt Insolvenzantrag

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TRIER. Vor knapp einem Monat hatte Basketball-Bundesligist TBB Trier beim Amtsgericht Trier Antrag auf Insolvenz gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Prof. Dr. Dr. Thomas Schmidt bestellt. Ob das Insolvenzverfahren zugelassen wird, soll sich am 1. Mai entscheiden.

Inzwischen hat Schmidt eine weitere Baustelle dazu bekommen, die Pyramid Sports Marketing S.E. (PSM) mit Sitz in Luxemburg, hat nach lokalo-Informationen ebenfalls beim Amtsgericht Trier Antrag auf Insolvenz gestellt. Die TBB Trier AG hält Anteile an der Vertriebs -und Marketingagentur.

Die PSM, deren Personal bereits seit einigen Wochen nicht mehr in Luxemburg, sondern in den Räumen der TBB-Geschäftsstelle (Cläre-Prem-Straße 1) arbeitet, ist auch nicht mehr über die ursprüngliche Luxemburger Telefonnummer zu erreichen. Unabhängig davon wird die Internetseite der PSM weiterhin mit Sitz in Luxemburg dargestellt und nach wie vor aktualisiert.


Auf der Homepage der Agentur (www.psm.lu) wird Armin Margardt noch immer als Geschäftsführender Vorstand geführt, nach Information eines Insiders, der ungenannt bleiben will, ist Margardt nach einem Urlaub im März aber nicht mehr an seinen Arbeitsplatz zurückgekehrt.

In der Rubrik „Für Sie/Investoren“ der PSM-Homepage lautet die Eigendarstellung (Auszug): „Das Geschäftsmodell von PYRAMID SPORTS MARKETING ist eine europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea = SE), deren zwei Aufsichtsratsmitglieder (Anm. d. Red.: Patrick Hansen und Sascha Beitzel) den Geschäftsführenden Vorstand bestimmen. Daneben gibt es die elementare Aktionärs-Vollversammlung und einen dem Aufsichtsrat zugeordneten Beirat.“

Die PSM, für die Gesamtvermarktung der TBB zuständig, hat unter anderem den Deal mit dem ehemaligen Hauptsponsor „ExtraReisen“ (Tochter der „Extra Holding GmbH“) eingefädelt.

Welchen Umfang das Sponsoring der Neusser Firma hatte, ist bis heute von der TBB nicht veröffentlicht worden. Im Sommer hatte der Trikotsponsor vorzeitig seinen Rückzug erklärt. Der Geschäftsführer des Unternehmens, Samuel Schmidt, hatte seinerzeit zugesagt, der TBB in sechsstelliger Höhe als Förderer verbunden zu bleiben und somit den Ausfall der Sponsorsumme weitgehend zu kompensieren.

Sebastian Merten, trotz gegenteiliger Aussagen bei der Pressekonferenz am 20. März bis dahin und auf der Homepage der TBB noch immer Geschäftsführer des Bundesligisten, hatte in einer Presseerklärung am 24. September 2014 das Unternehmen zitiert: „Die ExtraHolding als Mutterkonzern hatte entschieden, die Strategie in Bezug auf ihre Reisesparte neu auszurichten und andere Marken durch die TBB Trier bewerben zu lassen. Diese anderen Produkte der ExtraHolding kommen für die TBB Trier aufgrund vereinbarter Branchenexklusivitäten für andere TBB-Partner allerdings nicht in Frage.“ Merten selbst hatte sich zitieren lassen: „Die Extra-Holding als Mutterkonzern der TBB Trier ist letztlich kein finanzieller Schaden entstanden.“

Wie auch im Fall der TBB steht noch nicht fest, ob das Insolvenzverfahren vom Amtsgericht zugelassen wird.

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12 Kommentare

  1. Liebe lokalo Redaktion

    Ihr Bericht über den Insolvenantrag der PSM
    habe ich mit Interesse gelesen. Der von Ihnen
    genannte „“ anonyme“ Insider hat aber falsche
    Informationen geliefert

    Es ist absolut falsch dass behauptet wird,ich wäre nach meinem Urlaub im März nicht mehr im Unternehmen erschienen. Vielmehr habe ich am 09.02. Februar mein VS Mandat niedergelegt, worauf mir daraufhin zum 31. März gekündigt worden ist. Falls notwendig erkläre ich das an Eides statt!! Bevor Sie Aussagen dubioser Informanten verwenden und dann auch noch veröffentlichen , sollten Sie bei Ihren Recherchen besser und qualitativer nachfragen. Wobei mich Ihre Arbeitsweise aber nicht wirklich verwundert. Stichwort: crunchtime!!!

  2. @margardt: wie meinen sie das mit der Arbeitsweise? Sind sie erstaunt oder verwundert, dass Ihre Arbeitsweise die tbb-Tochtergesellschaft in den Konkurs geführt hat? Schon sehr dreist hier solche Erbsen zu zählen und selbst womöglich wegen insolvenzverschleppung angeklagt zu werden! Unsere Firma wird auf jeden Fall Anzeige gegen die Verantwortlichen erstatten, wegen insolvenzverschleppung oder möglicherweise sogar wegen Betrugs! Schönen Abend Herr Margardt.

  3. Guten Abend Herr Margardt,

    ich kenne Sie nicht, aber ich bin durch die Diskussionen hier mittlerweile sehr an der aktuellen Situation der TBB interessiert.

    Schön finde ich also auch, dass Sie sich hier der Öffentlichkeit stellen. Das hat m.E. die TBB bis zum heutigen Tage versäumt. Statt viele der offenen Fragen zur TBB, der den Menschen hier in der Region sehr wichtig ist, habe ich den persönlichen Eindruck, dass derzeit verschiedene Aktivitäten vom Wesentlichen ablenken sollen. Ob Frühstückspizza oder Donuts und Burger oder der längste Fanschal – in meinen Augen ist das nur dann förderlich, wenn auch die kaufmännische Seite ihr Bestes gibt und dies auch nach Außen hin kommuniziert.

    Was mich jedoch stark irritiert ist zum einen, dass Sie diesen Bericht mit großem Interesse gelesen haben. Besteht die Möglichkeit, dass Sie erst jetzt von dem Insolvenzantrag erfahren haben?

    Warum haben Sie Ihr „VS Mandat“ am 9. Februar niedergelegt?

    Zum anderen irritiert mich Ihre Art zu schreiben.

    Beste Grüße

    Ernst Voller

  4. Von außen betrachtet ergibt sich ein immer grauenvolleres Bild!
    Ich hoffe es bleiben im Sinne des Basketball Standorts keine bleibenden Schäden aus diesem verschachtelten Konstrukt zurück. Am Ende sind es nur eine Handvoll von Personen, die den Rest mit in den Abgrund reißen.
    Mal angenommen der echte PSM GF hat hier einen Kommentar geschrieben, dann muss ich mich doch fragen, ob er wirklich so gut damit beraten war dies zu tun. Eine öffentliche Stellungnahme (wenn überhaupt notwendig) oder eine Gegendarstellung wären wohl bessere Mittel auch in arbeitsrechtlicher Hinsicht.
    Aber wenn das alles so stimmt (Insolvenz PSM, GF schreibt hier, Verwirrung um Sponsordeals, etc) dann ergibt das ein Bild von dem jeder seine eigenen Rückschlüsse ziehen kann.
    In meinen Augen muss es einen Schnitt inkl. Neuanfang geben, der vor allem die Strukturen aufbricht.

  5. Hier kann ja jeder unter falschem Namen schreiben. Von daher hat das keine Bedeutung oder sogar rechtliche Relevanz.
    Das Chaos geht weiter. Diese seltsame Agentur war eine Totgeburt und vervollständigt das Bild, dass ich von den Verantwortlichen Haasenritter, Beitzel und Merten habe: Keine Ahnung von nix!

  6. Ich kann mich meinem Vorredner Herrn Voller nur anschließen: Die Informationspolitik des Vereins und auch des Insolvenzverwalters lässt zu wünschen übrig, die Marketing-Aktionen lenken vom eigentlichen Thema ab. Niemand verlangt das nun alles bis ins kleinste Detail dargelegt wird, aber so wird man den Eindruck nicht los das alles noch viel schlimmer ist als es die aktuelle Situation vermuten lässt. Was der obige Artikel unterstreicht. Selbst wenn vielleicht nur 20 % Wahrheit dahinter stecken….schade für ein, wenn nicht DAS eigentliche Sporthighlight der Stadt.

  7. Beitzel und Merten sind anscheinend nicht in der Lage ein Unternehmen, und das war TBB, zu führen. Wenn eine Lücke eines sechsstelligen Betrages da ist, dann muss das auffallen, nicht erst dann, wenn es siebenstellig wird.

  8. Ich war gestern zum wiederholten Male in der Arena und wieder war ich beeindruckt von den Fans und der Leistungs der Spieler, inklusiven den beiden Trainern. Wer diese Stimmung erlebt hat, weiß wovon ich schreibe.

    Umso schwerer wiegt für mich nun das Konstrukt drumherum.

    Das ist ein Schlag ins Gesicht für die vielen Basketballbegeisterten. Ich denke die Anhänger des anspruchsvollen Basketballs in Trier sind gut beraten, wenn sie das komplette Konstrukt in Frage stellen. Jeden einzelnen Offiziellen der TBB und auch der Arena und der Sponsoren. Schlichtweg alles.

    Ich habe mich gestern mit inem netten Herrn unterhalten, der langjähriger Zuschauer ist und wir haben uns auch über die Sponsoren unterhalten. Es ist für ihn, wie auch für mich, nicht nachvollziehbar, dass nahezu bei jedem Sponsor Stillschweigen über die Sponsoringbeiträge vereinbart wurde.

    Ich vermute nun, dass das der Fall ist, weil ein nicht unwesentlicher Teil der Sponsoren kein Geld zahlt, sondern das Sponsoring über Sachleistungen abrechnet.

    Die haben selbstverständlich auch einen Wert, es stellt sich nur die Frage, nach welchem.

    Unter dem Link http://tbb-trier.de/business/partner sind die Sponsoren aufgeführt.

    Ich habe mir auch sagen lassen, dass die Agentur Pyramid im speziellen und die TBB im Allgemeinen dafür kritisiert wird, die Sponsoren nicht ausreichend betreut zu haben.

    Sieht man sich die Pressekonferenz zu Hauptsponsor extrareisen an, dann liegt der Verdacht nahe, dass das Sponsoring auch aus Unzufriedenheit über diesen Fakt gekündigt worden sein könnte. Der Geschäftsführer spricht davon, dass die TBB ein Partner ist, der gemeinsam mit dem Unternehmen Aktionen durchführt. Wenn das also nicht stattgefunden hat, ist es für mich eine logische Erklärung der Vertragsauflösung.

    Die Pressekonferenz ist unter diesem Link abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=cYl0G0Oaj70

    Bezüglich der Aktionen wird auch eine Karte angesprochen; von der Basketballfans in ganz Deutschland profitieren sollen. Da ich hier abseits der TBB Meldungen jedoch nichts finden konnte, steht auch hier die Frage im Raum, ob diese überhaupt genutzt werden konnte.

    Zu PSM im speziellen frage ich mich im übrigen noch immer, was da tatsächlich tagtäglich gemacht wurde. Die Umsetzung der werblichen Darstellung der Unternehmen war es zu einem nicht unerhelblichen Teil nicht. So wurden diese nämlich zu einem Teil von einer Agentur Kühnen umgesetzt, die, so scheint es, auch in das ganze Konstrukt verwickelt ist. Deren Kunden sind zu einem nicht unwesentlichen Teil die gleichen, wie die der TBB. Siehe: http://www.agentur-kuehnen.de/#gallery

    Es wird also immer spannender und ich freue mich auf erneut regen Austausch hier.

  9. Das Sponsoren (gerade kleinere) sogenannte Bartering Deals eingehen ist nicht unüblich. Als Beispiel der 1. FC Nürnberg der von einer Brauerei den größten Teil der Sponsoringsumme in Bier zum Verkauf erhält oder diverse Sponsoren im Sporttextilbereich die Ausrüstung, Material oder sogar Personal zur Verfügung stellen.
    Ob die Volumina von Sponsordeals genannt werden oder nicht ist doch relativ egal. Was mich von außen doch sehr verwundert hat ist, dass PSM (oder wer auch immer dafür verantwortlich war/ist) es nicht fertig gebracht hat das Trikotsponsoring eines Traditionsvereins in der BBL (nationale Reichweite) an den Mann zu bringen. Dafür dass die TBB das Hauptmandat von PSM ist, ist in meinen Augen ziemlich wenig rum gekommen.
    Man kann von hier dann die Brücke zur ausbaufähigen Kommunikation schlagen. Ohne gute Kommunikation ist es natürlich schwer Sponsoren zu binden bzw. gewinnen. In diesem Zusammenhang stellt sich mir dann auch die Frage weshalb man in der aktuellen Situation nicht mal eine Stellungnahme der Entscheider dazu erhält. Natürlich das aktuelle Verfahren berücksichtigend, wäre eine Information zur Sachlage durch den Vorstand und/oder GF doch sicherlich angebracht. Mich wundert, dass man in der ganzen Zeit nicht einmal ein Lebenszeichen aus dieser Ecke erhalten hat.

  10. Ich habe mir das Video zur Sponsorenvorstellung mal angeschaut. Ich weiß jetzt immer noch nicht wer extra Holding ist. Leider war die Pressekonferenz nicht geführt. Ein Einstieg mit einer kurzen Vorstellung des Leistungspaket des Unternehmens, gefolgt von 5 vorher untereinander abgesprochenen Fragen durch den Moderator an den Sponsor, dann die Meinung des Vorstand, der Trainer hat in meinen Augen bei so einer Vorstellung weniger zu suchen aber ok und dann kommt die Journalisten Fragerunde.
    Alles in Allem fand ich die PM ausbaufähig – ich weiß nicht ob das durch Hauptamt oder ehrenamtlich geleistet wird.
    Dass das Logo des Sponsors nirgend prominent zu sehen war verstehe ich auch nicht.
    Aber wieder ein Puzzle im TBB-Bild was ich sehr schade finde.

  11. @Ernst Voller
    Ist das Ihr voller Ernst? So lange hier alle unter falschem Namen schreiben dürfen was sie wollen, und alles immer „von jemandem gehört“ haben….ist das ganze hier ein echter Witz. Oder vielleicht doch ein Monolog?

    • @peter Pan: wie meinen sie das mit „von jemanden gehört“? Fakt ist doch und wurde von insolvenzverwalter mitgeteilt, dass die „Geldbeschaffungsfirma“ der TBB wegen Erfolglosigkeit Insolvenz angemeldet hat! Fakt ist auch,dass es eine Anzeige wegen Insolvenzverschleppung(mindestens) gegen die Verantwortlichen geben wird! Finden Sie das witzig, wenn kleine Firmen ihre Rechnungen nicht bezahlt bekommen? Seltsames Rechtsempfinden, was allerdings nicht verwundert.

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