Katastrophenschutz: Mit enormer Pumpleistung gegen Hochwasser

Was Hochwasser anrichten kann, hat die Flut im Ahrtal 2021 gezeigt. Ein wichtiges neues Puzzleteil soll den Schutz der Oberrhein-Niederung verbessern.

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Verkehrsschild bei Hochwasser an der Mosel
Foto: Andreas Arnold / dpa

LEIMERSHEIM. Es ist ein zentraler Bestandteil für einen verbesserten Hochwasserschutz am Oberrhein: In Leimersheim im Kreis Germersheim geht der Neubau für ein sogenanntes Schöpfwerk offiziell an den Start.

Das kann künftig deutlich mehr Wasser umpumpen als sein Vorgänger. Wichtig wird das, wenn Hochwasser auf den Deichen lastet.

Rheinland-Pfalz zähle zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen Deutschlands, sagte Umweltministerin Katrin Eder von den Grünen. Extremes Wetter werde häufiger, das Risiko von Hochwasser und Starkregen nehme zu. Angesichts dessen wurde am Oberrhein kräftig in Schutzmaßnahmen investiert. Alleine das neue Schöpfwerk Leimersheim kostete den Angaben zufolge 17 Millionen Euro, es wurde aus Mitteln des Nationalen Hochwasserschutzprogramms kofinanziert.

Schneckenpumpen zum Schutz von Fischen

Das Werk kann Wasser aus dem Hinterland kontrolliert in den Rhein pumpen, wenn etwa der natürliche Abfluss wegen hoher Wasserstände im Fluss nicht funktioniert. Die Pumpleistung liegt bei 14 Kubikmeter pro Sekunde, mehr als doppelt so viel wie beim Vorgänger.

Das neue Schöpfwerk arbeitet laut Ministerium mit Schneckenpumpen. Die schonen wegen niedriger Drehzahlen die Fischbestände. Betreiber dieses und einer ganzen Reihe weiterer solcher Werke zwischen Neuburg im Süden und Lingenfeld im Norden ist der Entwässerungsverband Obere Rheinniederung.

Ein Werk als Prototyp

Zum Hochwasserschutz gehören neben den Werken auch Reserveräume – Gebiete, in die bei Bedarf Wasser geleitet werden kann. Dazu zählt künftig auch die Hördter Rheinaue als neuer Reserveraum. Weitere Reserveräume sind in Rheinhessen bei Guntersblum im Kreis Mainz-Bingen vorgesehen.

Auf diese Weise können Hochwasserscheitel gesenkt und die Gefahr des Nachgebens oder Überspülens eines Deiches verringert werden. Insgesamt gehe es dort um die Sicherheit mehrerer Hunderttausender Menschen in der Oberrhein-Niederung, erklärte das Ministerium. Das neue Werk in Leimersheim diene nun als Prototyp für andere, sagte der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd, Hannes Kopf.

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