
SAARBRÜCKEN. Die saarländische Landeshauptstadt steht laut einer aktuellen Studie der EU erneut an der Spitze des deutschen Amphetamin-Konsums.
Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) analysiert seit 2011 regelmäßig die Abwasserproben europäischer Städte – mit dem Ziel, den tatsächlichen Konsum harter Drogen wie Amphetamin, Kokain oder MDMA (Ecstasy) zu messen. Das Ergebnis für 2024: Saarbrücken bleibt bundesweit Spitzenreiter beim Amphetamin-Konsum – und landet europaweit auf einem besorgniserregenden zweiten Platz hinter der schwedischen Stadt Gävle.
Kokainkonsum auf Rekordniveau – Crystal Meth kaum messbar
Auch beim Kokainkonsum gibt es in Saarbrücken einen deutlichen Anstieg: Die Werte im Abwasser lagen 2024 so hoch wie noch nie zuvor seit Beginn der Untersuchungen. Ein Plus von 17 % im Vergleich zum Vorjahr. Im deutschlandweiten Vergleich landet Saarbrücken damit auf Platz sieben – am meisten Kokain wird laut Studie in Hamburg-Nord konsumiert.
Anders bei Crystal Meth: Die gefährliche Droge wurde in Saarbrücken nicht nachgewiesen. Dafür dominieren hier weiterhin ostdeutsche Städte wie Dresden, Chemnitz oder Magdeburg, die die höchsten Werte in Deutschland aufweisen.
Ecstasy und Ketamin: Saarbrücken unter den Top 5
Was den Konsum von MDMA – besser bekannt als Ecstasy – betrifft, liegt Saarbrücken auf Platz 4 deutschlandweit. Ein leichter Anstieg um 9 % im Vergleich zum Vorjahr zeigt, dass die Partydroge nach wie vor beliebt ist. Spitzenreiter auf europäischer Ebene bleibt jedoch Amsterdam, das eine zehnmal höhere Konzentration aufweist.
Auch beim Ketamin-Konsum gab es einen Anstieg – um rund 17 %. Trotzdem liegt Saarbrücken im bundesweiten Vergleich auf einem der hintersten Plätze. Lediglich Chemnitz zeigt noch geringere Werte. Cannabis wurde in der Studie ebenfalls untersucht – allerdings nicht in deutschen Städten, weshalb es hierzu keine aktuellen Zahlen gibt.
Studienkritik: Keine Daten aus Berlin oder Frankfurt
Ein wichtiger Hinweis: Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig. Bedeutet: Großstädte wie Berlin oder Frankfurt fehlen in der Analyse. Neben Saarbrücken beteiligten sich unter anderem auch Dresden, München, Dortmund, Hannover und Hamburg-Nord an der Untersuchung.