Als erstes Bundesland: Saarland nun Mitglied in frankophoner Organisation OIF

Nicht nur räumlich fühlt sich das Saarland Frankreich verbunden. Die besondere Verbindung zur frankophonen Sprache und Kultur wurde jetzt in Paris anerkannt.

1
Frankreich eng verbunden: Regierungschefin Anke Rehlinger (SPD) steht einem Bundesland mit besonders engen Beziehungen zum Nachbarn vor. Foto: Oliver Dietze / dpa

SAARBRÜCKEN/PARIS. Das Saarland wird beobachtendes Mitglied der Organisation Internationale de la Francophonie (OIF). Nach Angaben einer Regierungssprecherin sei es damit das erste deutsche Bundesland, das – mit Unterstützung der Bundesregierung – dem Zusammenschluss aus bisher rund 88 Mitgliedsstaaten beitrete.

Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) und David Lindemann, Bevollmächtigter für Europaangelegenheiten des Saarlandes, waren bei der Verkündung im Grand Palais in Paris vor dabei. Die Entscheidung des Beitritts wertete Rehlinger als international sichtbares Signal für die große Bedeutung der französischen Sprache und frankophonen Kultur im Saarland. «Dass wir das französischste aller Bundesländer sind, ist keine leere Worthülse», sagte sie in der französischen Hauptstadt. Dies habe man den Vertretern der OIF in den vergangenen Wochen und Monaten seit dem Beitrittsgesuch an vielen Stellen zeigen können.

Man habe sich zum Ziel gesetzt, zu einer «leistungsfähigen, mehrsprachigen Region deutsch-französischer Prägung zu werden und damit bundesweit, aber auch europaweit vorauszugehen.» Als Mitglied der OIF profitiere man dabei nicht nur vom Erfahrungsschatz, sondern auch von den wertvollen Kontakten der Mitglieder.

Am Vortag hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Vertreter der Mitgliedsländer im französischen Villers-Cotterêts empfangen und den Gipfel eröffnet. Die OIF ist ein politischer Zusammenschluss französischsprachiger Länder weltweit. Sie umfasste bislang insgesamt 88 Staaten und Regierungen: 54 Mitglieder, sieben assoziierte Mitglieder und 27 Beobachter. Als Instrument fördert sie die französische Sprache und setzt die politische, wirtschaftliche, pädagogische und kulturelle Zusammenarbeit der Mitglieder um. (Quelle: dpa)

Vorheriger ArtikelSaarland: Ehemalige Gaststätte in Flammen – 80 Feuerwehrleute im Einsatz
Nächster ArtikelSchlägerei und Flaschenwürfe: Police Grand-Ducale bringt Randalierer in Arrest

1 Kommentar

  1. Der Beitritt des Saarlandes zur frankophonen OIF ist ein spannendes und bedeutendes Ereignis, das die tiefen historischen und kulturellen Bindungen zwischen Deutschland und Frankreich widerspiegelt. Der Beitritt zur OIF ist nicht nur eine Formalität, sondern eine symbolische Geste, die das Engagement des Saarlandes und Deutschlands insgesamt für die Zusammenarbeit mit der frankophonen Welt unterstreicht.

    Der Artikel weist zutreffend auf die historischen Wurzeln der Verbindung des Saarlandes mit Frankreich hin. Das Saarland gehört seit Jahrhunderten zu Frankreich und ist seit langem Gegenstand von Territorialstreitigkeiten. Der Beitritt zur OIF ist eine Art Anerkennung dieser historischen Verbindung und eine Stärkung der modernen Beziehungen zu Frankreich.

    Der Beitritt zur OIF ist jedoch nicht nur eine symbolische Geste. Es ist auch ein praktischer Schritt, der erhebliche positive Folgen für das Saarland haben könnte. Der Status eines OIF-Mitglieds kann zur Entwicklung der wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen mit den frankophonen Ländern beitragen und die Interaktion in Bildung und Wissenschaft stärken.

    Neben den wirtschaftlichen und kulturellen Vorteilen ist der Beitritt zur OIF auch ein Signal für die Bereitschaft des Saarlandes und Deutschlands insgesamt, die europäische Integration zu stärken. In der modernen Welt, in der Tendenzen zu Isolationismus und Protektionismus zunehmen, ist die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit und Partnerschaft ein Schlüsselfaktor für Stabilität und Wohlstand.

    Der Beitritt des Saarlandes zur OIF ist nicht nur ein bedeutendes Ereignis für das Saarland, sondern auch ein wichtiges Signal für ganz Europa. Dies zeigt, dass in der modernen Welt eine erfolgreiche Entwicklung nur durch enge Zusammenarbeit und gegenseitiges Verständnis möglich ist.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.