SAARBRÜCKEN/KAISERSLAUTERN. Zugreisende aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz erhalten ab dem 15. Dezember 2024 eine neue zusätzliche schnelle ICE-Verbindung nach Berlin.
Das teilten die Deutsche Bahn, das Bundesverkehrsministerium und die Staatskanzlei des Saarlandes mit. Fahrgästen stehen künftig zweimal täglich Direktverbindungen in die Hauptstadt zur Verfügung, wie es hieß.
Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) ermutigte die Saarländerinnen und Saarländer, das neue Angebot, das zunächst testweise für zwei Jahre laufe, rege zu nutzen und damit zu zeigen, dass mehr Verbindungen gebraucht würden.
Sechseinhalb Stunden Fahrt
Der Zug startet täglich um 13.28 Uhr in Saarbrücken. Ankunft in Berlin Hauptbahnhof ist nach sechseinhalb Stunden um 20.04 Uhr. Zwischenhalte sind Homburg (Saar) (ab 13.50 Uhr), Kaiserslautern (14.14 Uhr), Neustadt/Weinstraße (14.40 Uhr), Mannheim, Darmstadt und Frankfurt Hbf. Von dort geht es um 16.02 Uhr nonstop nach Berlin.
In der Gegenrichtung fährt der ICE morgens um 7.57 Uhr ab Berlin Hauptbahnhof und erreicht Saarbrücken um 14.40 Uhr. Auch hier geht es ohne Zwischenhalt von Berlin bis Frankfurt und von dort um 12.02 Uhr weiter über Darmstadt und Mannheim nach Neustadt (Weinstr.) (an 13.22 Uhr), Kaiserslautern (13.50 Uhr) und Homburg (Saar) (14.17 Uhr) in die saarländische Landeshauptstadt.
Neues Angebot bald buchbar
Das neue Angebot ist ab dem 16. Oktober über bahn.de, die App DB Navigator sowie in DB Reisezentren und DB Agenturen buchbar.
Rehlinger bezeichnete die zusätzliche ICE-Direktverbindung als «richtig gutes Signal der Bahn an das Saarland», für das man sehr dankbar sei. «Seit mehr als einem Jahrzehnt geht es erstmals wieder in die richtige Richtung und die Anbindung unseres Bundeslandes wird verbessert», so Rehlinger gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken.
Oliver Luksic (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, sprach von einer «tollen Nachricht für die Anbindung des Saarlands und für die gesamte Großregion Saar-Lor-Lux».
Der Hauptgeschäftsführer der IHK Saarland, Frank Thomé, begrüßte die neue, zusätzliche ICE-Direktverbindung, die die Wirtschaftsregion aufwerte. Eine gute Anbindung des Saarlandes an Berlin werde von den Unternehmen und auch Ansiedlungsinteressenten immer wieder als wichtiger Standortfaktor genannt. Die FDP-Stadtratsfraktion in Saarbrücken bezeichnete die neue Verbindung als einen großen Erfolg für die Stadt und das gesamte Saarland. Der Fraktionsvorsitzende Helmut Isringhaus sah darin «eine Chance, den Tourismus zu fördern und die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Saarbrücken weiter zu steigern.»
Wichtiger Standortfaktor für das Land
Nach Ansicht von Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes, sei das neue Angebot ein weiterer Schritt hin zur nachhaltigen Mobilität und ein wichtiger Standortfaktor für das Land. «Die Direktverbindung trägt so zum Gelingen der Transformation und zur Einlösung des Versprechens gleichwertiger Lebensverhältnisse in der Republik bei», teilte er mit.
Richard Lutz, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, freute sich «als Pfälzer, der in Saarbrücken studiert hat», nach eigener Aussage ganz besonders über die neue Direktverbindung in seine Heimat. Mit «attraktiven Verbindungen, einer modernen Flotte und einem umfassenden Infrastrukturprogramm» mache man die Bahn besser und attraktiver und setze damit die Strategie der «Starken Schiene» um.
Bestehende Verbindung pausiert bis Dezember
Die neuen ICE-Fahrten ergänzen nach Angaben der Deutschen Bahn die bisherige ähnlich schnelle ICE-Direktverbindung frühmorgens um 6.28 Uhr ab Saarbrücken nach Berlin (Ankunft 12.57 Uhr) beziehungsweise am Wochenende weiter bis zur Insel Rügen sowie in der Gegenrichtung um 17.01 Uhr von Berlin nach Saarbrücken (Ankunft 23.29 Uhr). Diese Verbindung hätte seit dem 16. Juli 2024 baubedingt pausieren müssen und werde ebenfalls ab dem 15. Dezember 2024 wieder angeboten.
Keine zusätzliche Strecke nach Paris
Bei der neuen ICE-Direktverbindung von Berlin in die französische Hauptstadt Paris stach hingegen Baden-Württemberg das Saarland aus. Auf der Strecke werde es einen Halt in Karlsruhe gegeben, teilte die Bahn mit. Im Vorfeld hatten Politiker der jeweiligen Landesregierungen für eine Streckenführung durch ihre Bundesländer geworben. Neben der nun gewählten Verbindung mit Stopps in Karlsruhe und Straßburg stand auch eine Streckenführung über Kaiserslautern und Saarbrücken im Raum.