Auch Ärzte im Saarland zum Warnstreik aufgerufen

Die Ärzte an kommunalen Krankenhäuser wollen mehr Geld und ein neues Schichtdienstmodell. Die Arbeitgeber halten die Forderungen für überzogen.

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Mehrere Krankenhäuser im Saarland sind zum Warnstreik aufgerufen. Foto: Oliver Dietze/dpa

SAARBRÜCKEN/FRANKFURT. In der Tarifrunde für die Ärzte und Ärztinnen an kommunalen Krankenhäusern ruft die Gewerkschaft Marburger Bund für diesen Montag auch im Saarland zu einem Warnstreik auf.

«Im Saarland beteiligen sich die kommunalen Kliniken Klinikum Saarbrücken-Der Winterberg, die SHG Kliniken Völklingen, die SHG Klinik Merzig, die SHG Kliniken Sonnenberg sowie das Kreiskrankenhaus St. Ingbert», teilte die Gewerkschaft mit.

Bundesweit sind 60.000 Mediziner zum Warnstreik aufgerufen. Vorausgegangen waren zwei aus Sicht der Gewerkschaft erfolglose Verhandlungsrunden mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden (VKA).

«Wir können das Verhalten der Arbeitgeberseite nicht länger hinnehmen», sagte Cathrin Hübner, Mitglied der Verhandlungskommission des Marburger Bundes. «Unser Streik richtet sich nicht nur auf unsere Interessen, sondern auf den Erhalt einer funktionierenden Gesundheitsversorgung, die durch aktuelle Reformen stark gefährdet ist.»

In den Tarifverhandlungen fordert der Marburger Bund eine lineare Erhöhung der Gehälter um 8,5 Prozent bezogen auf ein Jahr. Außerdem soll es eine Reform der Schicht- und Wechselschichtarbeit geben. Die zentrale Kundgebung des bundesweiten Warnstreiks soll am Montag auf dem Römerberg in Frankfurt am Main (13 Uhr) stattfinden. Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und VKA sollen am 17. und 18. September in Berlin fortgesetzt werden.

Arbeitgeber: Überzogene Forderungen

Die Arbeitgeber halten die Forderungen der Gewerkschaft für deutlich überzogen. «Es ist für uns schwer verständlich, dass die Ärztegewerkschaft in dieser für uns Krankenhäuser prekären Situation zu Warnstreiks aufruft», sagte VKA-Verhandlungsführer Dirk Köcher. Die Ärzte hätten erst im April 2024 eine Anhebung ihrer Bezüge um vier Prozent erhalten. Viele kommunale Krankenhäuser befänden sich in einer finanziell prekären Situation.

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