TRIER. Der Sommer steht vor der Tür, die Freibäder öffnen, und viele Eltern möchten ihre Kinder für Anfängerschwimmkurse anmelden. Doch laut einer SWR-Anfrage bei verschiedenen Ortsgruppen der DLRG warten derzeit Hunderte Kinder auf einen Kursplatz. Bei der DLRG Schweich stehen etwa 200 Kinder auf der Warteliste, in Trier und Konz jeweils rund 100 Kinder. Die Wartezeit beträgt ungefähr ein Jahr.
Demnach habe insbesondere die Corona-Pandemie die Situation verschärft, da während dieser Zeit keine Kurse angeboten werden konnten und die entstandenen Wartelisten bis heute nicht abgebaut wurden. Gleichzeitig steige die Nachfrage nach Schwimmkursen weiterhin. Markus Jonas von der DLRG in Schweich berichtet gegenüber dem Südwestrundfunk beispielsweise, dass Kurse hauptsächlich durch Mundpropaganda unter Eltern beworben werden, was die Nachfrage weiter erhöht.
Ein großes Problem sei weiterhin der Mangel an Schwimmbädern. So könne beispielsweise die DLRG Schweich das Lehrschwimmbecken der Levana-Schule nur zweimal pro Woche nutzen, oft zu ungünstigen Zeiten. In den Ferien und an Feiertagen stehe das Bad nicht zur Verfügung. In Hermeskeil und Konz gibt es ähnliche Probleme, und in Wittlich fehlt eine Trainingsstätte aufgrund des Neubaus des Vitelliusbades.
Ein weiterer Engpass seien laut DLRG die fehlenden qualifizierten Ausbilder. Das Ehrenamt sei laut Bernd Boesen von der DLRG Hermeskeil nicht attraktiv genug, um ausreichend Unterstützung zu erhalten. In Schweich gebe es Schwierigkeiten, genügend Personal für die Schwimmkurse bereitzustellen.
Auch die Nachfrage nach Fortgeschrittenenkursen, wie für das Schwimmabzeichen Bronze, steige an. Marthe Bonarski von der DLRG Trier betont gegenüber dem Südwestrundfunk, dass erst mit dem Schwimmabzeichen Bronze von sicheren Schwimmern gesprochen werden kann.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Nachrichten aus Trier: Immer mehr Menschen melden sich, um die DLRG ehrenamtlich zu unterstützen. Viele von ihnen haben als Jugendliche dort Schwimmkurse besucht oder ein Rettungsschwimmabzeichen erworben. Bonarski sieht darin ein Zeichen für das gestiegene Bewusstsein in der Bevölkerung für die Bedeutung der Schwimmsicherheit von Kindern.
(Quelle: SWR)
Also ich hatte früher keinen Schwimmkurs. Meine Eltern, Tante und Onkel haben mir Schwimmen im Freibad beigebracht. Aber das ist heutzutage wahrscheinlich von den Eltern zu viel verlangt.