Vor Anschlägen schützen – Neue mobile Poller sollen auf Trierer Veranstaltungen für Schutz sorgen

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Eine „Armis One"-Barriere (Mitte), ergänzt durch vier „Oktablock“-Poller an den Seiten, schützt den Hauptmarkt bei der Veranstaltung „Wine in the City“ ab. Foto: Feuerwehr

TRIER. Mit „Wine in the City“ startete kürzlich die Trierer Festsaison, die sich mit dem Altstadt-, dem Mosel- und den Stadtteilfesten noch den ganzen Sommer über hinziehen wird. Aus trauriger Erfahrung steht seit einigen Jahren verstärkt die Frage im Blickpunkt, wie die publikumsträchtigen Veranstaltungen vor Anschlägen und Amokfahrten geschützt werden können. Die Stadt Trier hat dafür zwei neue mobile Systeme angeschafft die am kommenden Wochenende erneut zum Einsatz kommen.

Die anthrazitfarbenen Poller des Typs „Oktablock“ wiegen 450 Kilo und können laut Darstellung der Herstellerfirma einem 7,5-Tonnen-Lkw mit einer Geschwindigkeit von rund 50 Stundenkilometer aufhalten. Nachteil: Nachdem die Poller mit Hilfe eines Krans aufgestellt wurden, können sie nicht mehr ohne weiteres bewegt werden. Somit wäre im Notfall auch keine schnelle Zufahrt von Rettungs- und Einsatzfahrzeugen möglich.

Ergänzend werden deshalb Module des Systems „Armis One“ verwendet. Dessen rote Sperrsegmente können mit wenigen Handgriffen umgeklappt werden, sodass Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst passieren können. Zur Wirkungsweise heißt es in der Produktbeschreibung des Herstellers: „Jedes Modul besitzt spezielle Ankerkrallen, die sich beim Aufprall in den Boden bohren. Es sind keine weiteren Verankerungen an Bordsteinen oder Fixpunkten notwendig.“

Über den Einsatz der Barrieren entscheidet jeweils ein Veranstaltungsteam mit Vertretern des Ordnungs- und des Straßenverkehrsamts, der Feuerwehr und des Amts StadtRaum, das auch die Lagerung und den Aufbau übernimmt. Für „Jazz am Dom“ werden jeweils „Oktablocks“ in der Sternstraße und Windstraße aufgestellt.

Insgesamt stehen jetzt 27 „Oktablocks“ und drei „Armis-One-Module“ mit jeweils drei Sperrsegmenten für den Schutz von Open-Air-Veranstaltungen zu Verfügung. Sie sollen die Lkws und massiven legosteinartigen Elemente, die bisher als Zufahrtssperren verwendet worden waren, weitgehend ersetzen. Die Anschaffungskosten beliefen sich auf knapp 330.000 Euro.

Im zweiten Halbjahr 2024 werden rund um den Hauptmarkt wie schon am Domfreihof stationäre und zum Teil versenkbare Pollerlinien installiert. Diese bieten dann ausreichend Schutz für Events auf den zentralen Plätzen der Fußgängerzone. Nach und nach soll in den kommenden Jahren die gesamte Fußgängerzone auf diese Weise geschützt werden. Die neuen mobilen Poller stehen dann vor allem für Großveranstaltungen außerhalb des Zentrums, wie das Olewiger Weinfest, den Ehranger Markt oder das Moselfest Zurlauben zur Verfügung.

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