Update: Polizei Trier löst rechtsextreme Musikveranstaltung bei Wittlich auf

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Foto: dpa/Symbolbild

WITTLICH. Wie von lokalo.de berichtet, sind starke Kräfte der Polizei am vergangenen Samstagabend gegen eine Veranstaltung von Rechtsextremen in einer Waldhütte bei Wittlich vorgegangen. Es handelte sich um eine rechtsextremistische Musikveranstaltung, die der Veranstalter fälschlich als private Feier ausgegeben hatte, um einen Mietvertrag für die Waldhütte zu bekommen.

Die Gemeinde kündigte den Mietvertrag, als der wahre Charakter der Veranstaltung bekannt wurde. Bei einem Großteil der Teilnehmenden sei davon auszugehen, dass sie dem extremistischen rechten Spektrum angehören. Bei der Auflösung der Veranstaltung mussten die Einsatzkräfte mehrfach einfache körperliche Gewalt anwenden, um die polizeilichen Maßnahmen durchzusetzen. n einem Fall kam es zu einem Widerstand, die verantwortliche Person wurde vorübergehend gefesselt. In einem weiteren Fall wurde eine Einsatzkraft beleidigt. Es wurden Platzverweise erteilt.

Wie nun der Volksfreund berichtet, war das Konzert an der Schutzhütte in Greimerath (Eifel) in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land geplant. Im Umfeld des Dorfs mit weniger als 300 Einwohnern wurde auch ein größerer Polizeieinsatz beobachtet, wie eine Recherche der Zeitung ergeben hat. Die Schutzhütte liegt unweit der A1 direkt an der Abfahrt Hasborn und abseits des Ortskerns.

Wer sich genau unter den Teilnehmern befand, ist derzeit noch unbekannt. Es gab aber auf dem Telegram-Kanal des Landesverbands Südwest der rechtsextremen Partei Die Rechte eine kritische Reaktion auf die Razzia. Bekannteste Figur der Partei in Rheinland-Pfalz ist der stellvertretende Bundeschef Florian Grabowski. Grabowski ist Gründer der vom Verfassungsschutz als „Neonazi-Kameradschaft“ bezeichneten Kameradschaft Rheinhessen, die sich laut Telegram-Post inzwischen aufgelöst hat.

In den Nuller-Jahren organisierte die rechtsextreme Gruppierung Chaos Crew im Raum Wittlich mehrere Rechtsrockkonzerte. Im Jahr 2011 mussten drei Anführer der Gruppierung ins Gefängnis. Im Rahmen der Anklage der Bundesanwaltschaft gegen vier Rädelsführer des 2020 verbotenen Neonazi-Vereins Combat 18 Deutschland wurde auch der 44-jährige Gregor M. angeklagt, der zu den Anführern der Chaos Crew gehört hatte. Er betrieb zuletzt einen Versandhandel in einem Dorf in der Vulkaneifel, der u.a. rechtsextreme Musik verkaufte. (Quellen: Polizeipräsidium Trier, Trierischer Volksfreund)

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