SCHWEICH. Wenn Chemotherapie und Bestrahlung nicht helfen, um Blutkrebs zu besiegen, ist eine Transplantation gesunder Blutstammzellen die letzte Hoffnung auf Überleben.
Aktuell hoffen Freunde und Familie eines 22-Jährigen aus Schweich, dass für den Betroffenen schnell ein passender Lebensretter gefunden wird.
Nach drei Typisierungsaktionen in der Umgebung, unter anderem in der ICV-Halle in Issel, wo sich 760 Menschen registrierten, geht die Suche weiter. Auch online über die Homepage der Stefan-Morsch-Stiftung kann man sich registrieren.
Ob bei der Blutspende in Schweich, der großen Registrierungsaktion in Issel oder beim Heimspiel der Eintracht Trier: Am Typisierungsstand der Stefan-Morsch-Stiftung standen die Menschen Schlange, weil sie dem jungen Mann das Leben retten wollen. Jeder einzelne der 1031 frischaufgenommenen, potenziellen Stammzellspender verbessert die Chancen, dass ein genetisch passender Lebensretter oder eine Lebensretterin gefunden wird – für den Betroffenen, aber auch für Leukämiekranke weltweit.
Doch nicht nur mit einer Typisierung kann man den Aufruf unterstützen. Auch Geldspenden sind wichtig für die Leukämie- und Tumorhilfe. Mehr als 11.000 Euro wurden bisher aus Schweich und der Umgebung gespendet. Allein über 6.400 vor Ort in Issel. Christopher Schmidt, der die Aktion in Issel seitens der Stefan-Morsch-Stiftung koordinierte, erklärt: „Geldspenden helfen uns dabei, die Registrierungskosten von 40 Euro pro Aufnahme zu finanzieren. Darüber hinaus können wir so Betroffenen und ihren Familien helfen, wenn sie durch die Erkrankung in finanzielle Not geraten sind.“
Laura Gindorf war am Samstag eine derjenigen, die sich in der ICV-Halle registrierte. Um zu helfen, unterbrach die 32-jährige Juniorchefin des Weinguts Gindorf die Arbeit am Weinberg: „Es wurde viel Werbung für den Aufruf gemacht und für mich war klar, dass ich gerne unterstützen möchte. Vor allem, weil die Typisierung so einfach ist. Es ist ein kleiner Beitrag, mit dem man etwas Großes bewirken kann.“
Susanne Morsch, Vorstandsvorsitzende der Stefan-Morsch-Stiftung, war in Issel ebenfalls vor Ort: „Der große Zusammenhalt hier in der Umgebung macht mich wirklich sprachlos. Das Engagement aller Helfer und Multiplikatoren ist was ganz Besonderes. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wertvoll dieser Zusammenhalt für die betroffene Familie sein kann. Als mein Bruder in den Achtzigern erkrankte, war das niederschmetternd für uns. Aber aus der großen Anteilnahme konnten wir unglaublich viel Kraft gewinnen. Das wünsche ich auch jetzt der betroffenen Familie.“
Kistenweise sind die Speichelproben jeweils noch am selben Abend im Labor der Stiftung in Birkenfeld angekommen. Dort werden sie aktuell unter Hochdruck auf die sogenannten genetischen Gewebemerkmale analysiert. Um als Spender in Frage zu kommen, müssen diese Merkmale mit denen eines Menschen mit Leukämie möglichst übereinstimmen. Dann nehmen Mitarbeiter der Stiftung den Kontakt auf und leiten die notwendigen Prozesse ein.
Wer bisher zu keinem der Typisierungstermine für den 22-Jährigen dabei sein konnte, kann sich am Donnerstag, den 29. Februar, bei dem Blutspende- und Typisierungstermin in Hetzerath registrieren. Vor Ort rufen der DRK-Ortsverein und die Stefan-Morsch-Stiftung gemeinsam zur Typisierung auf. Über die Homepage www.stefan-morsch-stiftung.de kann man sich auch jederzeit online registrieren. Man muss lediglich ein paar kurze Fragen beantworten und seine Kontaktdaten angeben. Im Anschluss bekommt man ein Entnahme-Set für eine Speichelprobe per Post. Diese Probe schickt man dann kostenfrei wieder zurück.
Die nächste Gelegenheit, sich vor Ort als Stammzellspender zu registrieren:
Donnerstag, 29. Februar, 17 bis 20.30 Uhr, DRK-Blutspende in Hetzerath, Kirchstraße 7 |