TRIER. Nachdem ein langjähriges Missbrauchsopfer in einer richtungsweisenden Entscheidung des Landgerichts Köln ein Schmerzensgeld von 300.000 Euro zugesprochen bekommen hat, zeichnet sich ab, dass es auch im Bistum Trier Klagen geben wird, wie der Volksfreund berichtet.
So erklärte der Sprecher der Opfervereinigung Missbit, dass einige Mitglieder bereits über entsprechende Klagen nachdächten. Im Kölner Fall war es um einen Ministranten gegangen, der in den 70er-Jahren von einem Priester sexuell missbraucht worden war.
Mit der Kölner Entscheidung wurde die katholische Kirche erstmalig durch ein staatliches Gericht zur Zahlung einer außergewöhnlich hohen Summe verurteilt. Experten gehen davon aus, dass andere Gerichte sich künftig an der Entscheidung orientieren werden.
Bisher leistet die katholische Kirche auf freiwilliger Basis Zahlungen als sog. „Anerkennungsleistung“. Das Bistum Trier zahlte in diesem Rahmen seit 2010 nach offiziellen Angaben seit 2010 an 164 Personen mehr als 2,1 Millionen Euro an 164 Personen. (Quelle: Trierischer Volksfreund)