S(c)hoppen-Kritik: Rheinland-Pfalz wechselt bei Werbeslogan von “STATT” auf “UND”

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Foto: dpa

MAINZ. Die nachträgliche Änderung eines Slogans einer Standortkampagne für Rheinland-Pfalz sorgt für Diskussionen. Es geht um den Satz «Schoppen statt shoppen», der Teil der im April vorgestellten Kampagne war.

Dieser wurde inzwischen im Auftrag des Wirtschaftsministeriums in Mainz in «Schoppen und shoppen» geändert, wie das Ministerium am Freitag mitteilte. Zuvor hatte der SWR darüber berichtet.

Die Kampagne ist ein Relaunch der Dachmarke «Rheinland-Pfalz-Gold», mit der das Land seit 2020 für Tourismus, Wein und Außenhandel wirbt. Im laufenden Jahr steckt die Landesregierung nach früheren Angaben 13,7 Millionen Euro hinein. Dem SWR sagte das Ministerium, die Änderung des Slogans verursache keine zusätzlichen Kosten.

Bei der Präsentation im April sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP), der Wettbewerb um Fachkräfte in den Regionen und auch international werde immer härter. Bei der Kampagne gehe es darum, eine Differenzierung im Vergleich zu anderen Ländern zu erreichen und die besonderen Stärken des Bundeslandes hervorzuheben. Ein Motto der Kampagne sei, dass es in Rheinland-Pfalz Lebensfreude, Offenheit und Innovationen gebe. Die Motive sind nach Angaben der Initiatoren nicht nur informativ, sondern auch etwas frech und provokativ gehalten.

Am Freitag teilte das Ministerium auf Anfrage mit, Ziel des betroffenen Slogans sei, die Verbindung der rheinland-pfälzischen Lebensart und Weintradition mit dem Einkaufserlebnis herauszustellen. «Dies ist auch explizites Ziel unserer Politik im Bereich Innenstädte der Zukunft.» Regionale Produkte wie Wein und das Beisammensein bei Wein könnten das Einkaufserlebnis aufwerten und als Alleinstellungsmerkmal einer Stadt dienen. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung ist die Stärkung der Innenstädte explizit als Ziel genannt. Als bei dem Thema federführend wird darin die FDP genannt, also die Partei von Ministerin Schmitt.

Kritik an der Änderung des Slogans kam von der Opposition. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion der Freien Wähler, Stephan Wefelscheid, sprach von einer «heftigen Panne».

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