Ukraine-Flüchtlinge am Arbeitsmarkt: Schweitzer will keine „taxifahrenden Chirurgen“

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Alexander Schweitzer (SPD), Arbeits- und Sozialminister von Rheinland-Pfalz. Foto: Andreas Arnold/dpa/Archivbild

MAINZ. Arbeitsminister Schweitzer bringt am Freitag Arbeitgeber, Jobcenter, Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbände zusammen. Es geht um die Integration Geflüchteter aus der Ukraine in den Arbeitsmarkt – zumeist sind das Frauen.

Der rheinland-pfälzische Arbeitsminister Alexander Schweitzer will beim Arbeitsmarktgipfel zum Ukraine-Krieg an diesem Freitag eine «Chancengarantie» für die Geflüchteten erreichen. «Wir brauchen ein koordiniertes Vorgehen, eine Chancengarantie mit individuellem Ansatz», sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Wir bereiten uns darauf vor, dass diese Menschen länger und einige vielleicht dauerhaft bleiben.»

«Nicht die schnelle Joberfahrung soll im Vordergrund stehen. Wir achten darauf, dass die Menschen zu den Arbeitsangeboten passen», sagte Schweitzer. Beispiele wie der taxifahrende Chirurg aus Syrien nach den Flüchtlingsbewegungen 2015/16 sollten vermieden und den Geflüchteten möglichst passende Angebote gemacht werden. «Einen ersten Qualifizierungs-Scan soll es schon in den Aufnahmeeinrichtungen geben.»

Erwartet werde, dass viele Frauen arbeiten wollten und dass die Flüchtlinge ein «stabiles bis hohes Qualitätsniveau» bei Abschlüssen und Berufsbildungen hätten. «Viele haben einen qualifizierten Abschluss, oft einen Hochschulabschluss oder Vergleichbares.» Die Bereitschaft der Arbeitgeber, Menschen aus der Ukraine zu beschäftigen, sei hoch – von Handwerk und IT über die Gastronomie bis zur Pflege.

Voraussetzung dafür, dass die Geflüchteten – die meisten von ihnen Frauen – arbeiten könnten, sei die Betreuung ihrer Kinder. Und: «Qualifikationen müssen schnell anerkannt werden, und dabei muss der Bund mithelfen.»

«Der Arbeitsmarkt ist eine einzige große, sehr leistungsfähige Integrations-Maschine», sagte der Minister. «Sofern die Auswirkungen des Krieges auf die Unternehmen überschaubar bleiben, können wir zuversichtlich sein, dass die Integration vieler Menschen aus der Ukraine gelingt.» Der Arbeitsmarkt habe sich selbst in der Corona-Pandemie als stabil erwiesen.

Bei dem Arbeitsgipfel sollen Vertreter von Arbeitsagenturen, Jobcentern, Gewerkschaften, Unternehmensverbänden, Kammern und Wohlfahrtsverbänden zusammengebracht werden. (dpa)

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1 Kommentar

  1. Wieder inhaltsloses Geschwurble und Nebelkerzen für die „schon längerer hier lebenden Arbeitssklaven“, die dRettung der Welt in Form von Steuern und wohl bald auch Enteignungen finanzieren sollen.

    Marie-Luise („Malu“) Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, über die Flüchtlinge aus der Ukraine: „Wir müssen uns schon vergegenwärtigen, dass wir es nicht mit klassischen Flüchtlingen zu tun haben, sondern mit wirklich aus einem Kriegsgebiet geflüchteten Menschen.“

    https://twitter.com/NobsThelen/status/1504392863605567489

    Hat sie mit dieser Aussage die „klassischen Flüchtlinge“ , die schon alle bisher hier ankamen, eben als Wirtschaftsmigranten bezeichnet???? Ich dachte, die kommen auch alle aus Kriegsgebieten??

    So wie es ausschaut rutscht ihnen aus Versehen ( man könnte es auch anders formulieren) doch mal die Wahrheit raus.

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