TRIER. Kleine Hände wühlen zwischen den Legosteinen – dann wächst die schon halb fertige Rampe weiter um einen blauen und einen grünen Stein. An dem Stand auf dem Domfreihof stehen sie kistenweise bunt in der Sonne leuchtend: Tausende gespendeter Legosteine, die zum Mitbauen einladen und eine ganz besondere neue Funktion bekommen. Denn das „Netzwerk Gleichstellung Trier“ lädt an diesem Sonntag nicht nur im Rahmen von „Trier spielt“ zum Spielen und Spaßhaben ein, sondern wirbt gleichzeitig für das Thema Inklusion. Die bunten Rampen aus Legosteinen werden ihren Einsatz vor Geschäften und anderen bisher nicht barrierefreien Stellen in Trier finden.
„Wir möchten spielerisch mit Kindern und Erwachsenen über ein eher ernsteres Thema ins Gespräch kommen und ein bisschen Aufmerksamkeit schaffen. Denn Barrierefreiheit ist ein wichtiger Baustein zur Selbstbestimmung“, erklärt Judith Schwickerath vom Arbeitsfeld Inklusion des Bistums Trier, einem der Initiatoren des Projektes. Und Nathalie Luckner vom Technischen Hilfswerk fügt hinzu: „Inklusion bedeutet für mich, dass niemand gleicher ist als andere – egal, ob der eine Mensch zufällig besser laufen, sehen, oder hören kann.“ Es gehe darum, möglichst viele Barrieren im Alltag aus dem Weg zu räumen. Das Problem kennen auch viele der Eltern, die an diesem Tag in Trier unterwegs sind, denn auch mit Kinderwagen ist es schwierig, manche Orte problemlos zu erreichen. „Wie in anderen Städten gibt es auch in Trier viele Beispiele von unscheinbaren Barrieren – Stufen, Bordsteinen und Schwellen – die für viele Menschen unüberwindbare Hindernisse darstellen“, erläutert Schiwckerath.
Neben dem Arbeitsfeld Inklusion des Bistums sind auch der Club Aktiv, der Bürgerservice, das THW Regionalstelle Trier, die Katholische Gehörlosengemeinde im Bistum Trier, CLAW Events, Porta Familia, und die Sozialen Lerndienste – Freiwilligendienste im Bistum Trier mit im Boot. In der Anfangsphase wurde das Projekt „Legorampen für Trier“ auch von der Aktion Mensch gefördert. Im letzten Jahr haben auch viele kinder- und jugendpädagogische Einrichtungen in der Region Trier ihr Interesse an der Aktion bekundet und Sammelstellen für die Legosteine eingerichtet. So hoffen Judith Schwickerath und ihre Kollegin Pia Tholl, dass dort die Projektidee fortgeführt wird und weitere Rampen entstehen. Viele Geschäfte und einige Gastronomen in Trier haben schon Interesse bekundet. „Die Rampen sollen ein buntes Signal für mehr Inklusion und Vielfalt in unserer Gesellschaft sein“, sagt Schwickerath. „Wir werben dafür, dass jeder sich dafür einsetzen kann.“
Mehr Informationen gibt es unter: www.legorampen-trier.de.












