Seehofer besucht Katastrophengebiete in Rheinland-Pfalz

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Ein Regionalzug steht im Bahnhof des Ortes Kordel in Rheinland-Pfalz im Wasser. (Sebastian Schmitt / dpa)

SCHULD/BAD NEUENAHR-AHRWEILER. Die Aufräumarbeiten in den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Regionen gehen weiter, Bundes- und Landespolitiker verschaffen sich ein Bild von der Lage. Die Hilfsbereitschaft ist enorm, droht die Helfer aber auch zu überfordern.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) besucht am heutigen Montag das von der Unwetterkatastrophe besonders betroffene Gebiet in Rheinland-Pfalz. Er informiert sich in Bad Neuenahr-Ahrweiler über die Arbeit der Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) in der Katastrophenregion. Bereits am Sonntag hatten hier Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) mit Rettungskräften gesprochen und den Menschen vor Ort Hilfe zugesichert.

Merkel hatte sich spürbar betroffen gezeigt: «Die deutsche Sprache kennt kaum ein Wort für die Verwüstungen, die hier angerichtet wurden», sagte sie. Dreyer ging von einem «Kraftakt auf lange, lange Zeit» aus, bis der Wiederaufbau in den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebieten bewältigt ist. «Es wird lange dauern, bis die Leute wieder sagen können, ich erkenne meine Heimat wieder.»

Vorrang habe nun die Suche nach den noch immer Vermissten. «Wir werden nicht ruhen, bis die Menschen, die vermisst werden, gefunden werden», versprach Dreyer. Auch Merkel sagte, die Rettungsarbeiten hätten «absoluten Vorrang». Der mit den Tränen kämpfende Ortsbürgermeister Helmut Lussi sprach von «Narben, die bleiben», als er den Politikerinnen von den Auswirkungen der Katastrophe auf die Menschen in den Orten erzählte.

Die Hilfsbereitschaft, so berichteten Kommunalpolitiker und Einsatzkräfte, sei enorm, sorge mittlerweile aber für neue Probleme. Die ganzen Sachspenden zu erfassen, zu sortieren und zu verteilen binde Kapazitäten. Bei aller Dankbarkeit für die überwältigende Hilfsbereitschaft werde daher gebeten, sich nun auf Geldspenden zu beschränken, um den Menschen vor Ort schnell helfen zu können.

Die genaue Zahl der Toten und Verletzten in Rheinland-Pfalz steht unterdessen immer noch nicht fest. Nach Angaben der Einsatzleitung vom Sonntag wurde von etwa 110 Toten und 670 Verletzten ausgegangen – es würden aber noch immer Tote geborgen. (dpa)

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