Rheinland-Pfalz und Saarland investieren in Schutzausrüstung

Drei bestätigte Coronapatienten sind derzeit in Rheinland-Pfalz in Behandlung. Bei anderen Menschen stehen noch Testergebnisse aus. Das Saarland blieb bisher verschont.

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Foto: dpa-Archiv

MAINZ/SAARBRÜCKEN. Wegen des hochansteckenden neuartigen Coronavirus will das Land Rheinland-Pfalz dem Personal in Arztpraxen vorsorglich 40 000 Atemschutzmasken zur Verfügung stellen. Diese stammten aus dem ohnehin vorhandenen Bestand des Landes, teilte das Gesundheitsministerium am Montag an. Die Masken seien eine erste Maßnahme, denn das medizinische Personal komme häufiger als andere mit Erkrankten in Kontakt. Damit steige nicht nur das eigene Krankheitsrisiko, sondern auch die Gefahr andere anzustecken.

Patienten mit Fieber oder Atemproblemen müssten außerdem nicht unbedingt in eine Hausarztpraxis. Vielmehr könnten die Ärzte Hausbesuche machen oder Patienten könnten in Fieberambulanzen außerhalb des normalen Praxisbetriebs behandelt werden.

Landesweit war das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 zuerst bei einem 41-jährigen Soldaten nachgewiesen worden, der zur Flugbereitschaft am Militärflughafen Köln-Wahn gehört. Der Mann ist inzwischen wieder wohlauf, kann die Klinik vorerst aber noch nicht verlassen, wie das Bundeswehrkrankenhaus Koblenz mitteilte. Aber ein letzter Test sei positiv ausgefallen. Ursprünglich sollte er am Montag entlassen werden. Möglicherweise werde das im Laufe der Woche der Fall sein.

In Kaiserslautern waren am Montag im Westpfalzklinikum zwei infizierte Männer weiterhin in Behandlung. Noch sei nicht absehbar, wann die beiden 32-jährigen Männer die Quarantäne verlassen könnten, sagte ein Kliniksprecher. Ihnen gehe es aber gut. Um bei Bedarf mehr Patienten isolieren zu können, hatte die Klinik andere geplante Behandlungen abgesagt. Ab Dienstag sollte der Normalbetrieb wieder aufgenommen werden.

Das Gesundheitsamt Kaiserslautern hat inzwischen vier Kontaktpersonen des 32-Jährigen ermittelt, der als zweiter Coronapatient im Klinikum aufgenommen wurde. Die Kontaktpersonen seien untersucht worden, die Ergebnisse stünden aber noch aus, erklärte das Gesundheitsministerium

Wegen eines Verdachtsfalls bei einem Familienvater aus Windhagen (Kreis Neuwied) waren in der Gemeinde am Wochenanfang eine Kita und eine Grundschule vorsorglich geschlossen. Das teilte das Kreisgesundheitsamt mit. Eine Ansteckung mit dem neuartigen Virus habe inzwischen nicht nachgewiesen werden können. Entsprechend dürften die Einrichtungen wieder ihren Betrieb aufnehmen.

Beim Nachbarland Saarland ist das Virus noch nicht angekommen, trotzdem soll dort vorsorglich in Schutzanzüge investiert werden. Das kündigte das Gesundheitsministerium in Saarbrücken an. «Indem wir zusätzliche Schutzkleidung zentral für das Saarland bevorraten, sind wir für alle Problemstellungen vorbereitet. Außerdem werde der bisherige Pandemieplan aktualisiert. Um Fragen seitens der Bevölkerung zum neuen Coronavirus beantworten zu können, sei die kürzlich eingerichtete Info-Hotline verlängert worden. Experten stünden nun wochentags von 7 bis 18 Uhr zur Verfügung.

Auch der Betriebsrat des Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen reagierte auf am Montag auf das Virus: Er kippte eine geplante Betriebsversammlung am Standort Saarbrücken. Eine solche Veranstaltung seit derzeit nicht zu verantworten. Die Versammlung sollte eigentlich am 9. März stattfinden. Nun ist sie auf unbestimmte Zeit verschoben.

Mit Blick auf die rheinland-pfälzische Wirtschaft forderte die CDU-Fraktion im Landtag von der Regierung, mögliche Hilfsmaßnahmen für Betriebe zu entwickeln. Die Lage sei für viele Unternehmen bereits problematisch. Es reisten beispielsweise weniger Leute und außerdem seien internationale Liefer-, Fertigungs- und Vermarktungsketten zunehmen unterbrochen. Die Agentur für Arbeit in Mainz betonte, bei Auftragsengpässen wegen des neuen Coronavirus könnten Unternehmen unter Umständen einen Anspruch auf Kurzarbeitergeld haben.

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