MAINZ. Nach den Hochwasserschäden im Frühjahr vergangenen Jahres in Rheinland-Pfalz haben betroffene Privatleute bislang rund 88 000 Euro an Soforthilfe bekommen. Die Zahl nannte der Umweltstaatssekretär Thomas Griese (Grüne) am Donnerstag in Mainz im Umweltausschuss.
Zusätzlich seien rund 21 000 Euro an Finanznothilfe ausgezahlt worden. Das Land hatte im Juni angekündigt, allein an Soforthilfe für Privatpersonen bis zu 3,5 Millionen Euro zu zahlen. Geschädigte konnten einen entsprechenden Antrag stellen.
Die CDU-Landtagsfraktion kritisierte die Summe der tatsächlich gezahlten Hilfen. Die Schäden seien höher gewesen und viele Menschen seien auf Kosten sitzen geblieben, sagte Fraktionschef Christian Baldauf. Laut Griese wurden teils den Kommunen zur Verfügung gestellte Summen nicht genutzt. Die Stadt Kaiserslautern habe beispielsweise rund 10 000 Euro, der Kreis Kusel 14 500 Euro nicht benötigte Soforthilfe zurücküberwiesen. Die Kommunen konnten selbst entscheiden, welche Haushalte hilfsbedürftig waren und Geld bekamen.
Damit es künftig weniger Hochwasserschäden gibt, setzt das Umweltministerium nach eigenen Angaben auf Vorsorge. Je nach Örtlichkeit gebe es verschiedene Möglichkeiten. Es könnte zum Beispiel der Abfluss durch die Kanalisation verbessert werden, erklärte eine Sprecherin. An Hanglagen könnten möglicherweise Barrieren eingerichtet werden, um das Erdreich bei einem Hangrutsch abzufangen. «Über 500 kommunale Hochwasserkonzepte sind in Bearbeitung», sagte Griese. Die Landesregierung fördere die Anfertigung der Konzepte mit bis zu 90 Prozent.