Widerstand gegen Wohnbebauung auf dem Moselstadion-Gelände

3
Foto: Eintracht Trier / Archiv

TRIER. Der Stadtsportverband Trier, der Dachverband der Trierer Sportvereine mit über 25.000 Mitgliedern, spricht sich kategorisch gegen eine Wohnbebauung im Bereich der heutigen Freianlagen im Trierer Moselstadion aus.

Einerseits fielen durch diese geplante Bebauung viele Flächen weg, die heute von Tausenden Sportlern genutzt werden, anderseits vertrage sich eine intensive Sportnutzung wegen Lärm und Licht nicht mit den Interessen der Anwohner.

In einer Stellungnahme hat sich der Stadtsportverband an die Verwaltung und alle im Stadtrat vertretenen Fraktionen sowie übrige Parteien gewandt, um eine solche Bebauung zu verhindern, die im Flächennutzungsplan 2025 vorgesehen ist.

„In den vergangenen Jahren wurden viele Millionen in die Sanierung des Moselstadions investiert, zum Beispiel in zwei Naturrasen- und einen Kunstrasenplatz, um die Trainings- und Spielbedingungen der Vereine zu verbessern. Diese Anlagen sind für die Vereine mittlerweile unverzichtbar“, sagt Heinz-Peter Kann, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, der vor allem die Bedeutung für den Breitensport, den Schulsport und den nicht organisierten Freizeitsport hervorhebt: „Tausende Sportler nutzen Woche für Woche das Moselstadion mit seinen vielfältigen Sportmöglichkeiten.“

Untermauert wird diese Aussage durch die Darstellung im Sportentwicklungskonzept der Stadt Trier, das bei der Stadtratssitzung am 21. Juli beschlossen worden ist.

Zudem habe das Moselstadion zum Beispiel als Gastgeber der deutschen Zollmeisterschaften seine Bedeutung auch für den Wettkampfsport bewiesen.

Seit 2002 wird in Trier über einen Neubau des Moselstadions diskutiert, zwischenzeitlich war über eine Verlegung in die Moselauen debattiert worden – eine Alternative, die aber wieder verworfen wurde. Der Stadtrat sprach sich für den Fall eines Neubaus für die Fläche neben dem bisherigen Fußballfeld aus.

Nach den Planungen der Verwaltung soll ein großer Bereich des heutigen Stadions erhalten bleiben – gleichzeitig sieht der Flächennutzungsplan aber vor, Teile der heutigen Stadionfreiflächen für Wohnbebauung zu nutzen.

Gegen die Wohnbebauung setzt sich der Stadtsportverband vehement ein und führt neben dem Wegfall von Sportflächen für Breiten-, Schul- und Vereinssport auch an, dass „sich intensive Sportnutzung und Wohnbebauung nebeneinander völlig ausschließen“, wie der Vorsitzende Kann betont: „Diese Problematik ist auch in Trier hinreichend bekannt, siehe die Sportplätze in Feyen und Tarforst.“

„Es ist völlig unmöglich, Wohnanlagen unmittelbar neben intensiv genutzten Sportstätten zu planen. Die vorhersehbaren Konflikte sind nicht zu lösen. Das Ruhebedürfnis der Anwohner ist mit den Aktivitäten einer Sportnutzung nicht zu vereinbaren. Es gibt keine Lärmschutzmaßnahme, mit der dieser Konflikt gelöst werden kann.“, heißt es in der Stellungnahme des Stadtsportverbands. „Mit der Entscheidung, in diesem Bereich intensive Wohnbebauung vorzusehen, wird gleichzeitig die Sportanlage in den Nutzungsmöglichkeiten so weit eingeschränkt, dass sie auch gleich insgesamt aufgegeben werden könnte.“

Neben der Lärmproblematik kommt noch das Flutlicht hinzu, das benötigt wird, um das Moselstadion auch in den Abendstunden nutzen zu können. „Es ist müßig, davon auszugehen, dass der Wohnbereich nach dem Sportgelände geschaffen wird und deshalb die Anwohner die mit der Sportanlage verbundenen Belastungen tragen müssen. Es wird Klagen geben und diese werden zu Einschränkungen führen“, befürchtet der Stadtsportverband.

Der Stadtsportverband hofft, dass die Verwaltung, die im Stadtrat vertretenen Fraktionen und übrigen Parteien das Anliegen aufgreifen, die Anregungen prüfen und die Planungen nicht weiter verfolgt werden.

Vorheriger ArtikelDFB-Pokal: Das Kribbeln beginnt – FSV Salmrohr trifft auf VfL Bochum
Nächster ArtikelUmleitung für die Linie 87 in Trier-Pfalzel

3 Kommentare

  1. Haben wir 1 April, oder spinnen die vollkommen.
    Was läuft eigentlich in dieser Stadt ab, Turn/Sporthallen werden vergammeln gelassen,
    ein auf dem Uni Gelände gelegene Basketballanlage, wurde erst nach Intervention, wieder geöffnet,
    Eishalle wurde in grauer Vorzeit sang und glanglos verschwinden gelassen, nun soll das Moselstadion
    zum Teil als Wohngebiet ausgewiesen werden, da drängt sich die Frage auf, wer verdient hier, und das nicht nur offiziell,da stinkt doch einiges gewaltig, wir haben Gelände was seit Jahren ein Schandfleck in und für Trier darstellt, die „Klaus Jensen “ Gedächtnisruine an der ehemaligen Seilbahn in Zurlauben. Vollmundig kündigte der vorgenannte seinerzeit an ,( dies ist Chefsache man würde sich darum blah blah blah ) das Chefchen hat die Biege gamacht, aber die Chefin, wurschtelt noch rum. Hier drängt sich der Verdacht auf, daß die Sportszene in Trier, profitgeilen Akteuren geopfert werden soll, es muss offengelegt werden, wer diese Akteure sind, noch besser deren Hintermänner. Es ist doch kein Geheimnis, das der Stadtrat, und der Stadtvorstand kaum mehr aus Trierern besetzt ist, hier wurden,politische Altlasten, welche es in anderen Regionen nicht gepackt haben auf Versorgungsposten vorn der jeweiligen Politkaste gehievt,diesen Firguren geht es schlicht und einfach am A…h vorbei, was in und mit unserer Stadt passiert, hier werden alle aufgerufen sich gegen diese Machenschaften zur Wehr zu setzen, den eines ist klar, verlieren diese Leute ihre politischen Posten, wandern sie ab, wie Heuschrecken, und hinterlassen eine Ruine, siehe Zur Lauben !

  2. Ey herrscht Goldgräberstimmung, Trier liegt an der Spitze mit den Preisen für Neubaueigentumswohnungen , die Preise in den letzten Jahren sind explodiert, klar da wollen einige noch ihre Schäfchen ins Trockene bringen und die insolvente Stadt noch Geld aus Freiflächen erwirtschaften.

    Ob es wirklich um nachhaltige Stadtntwicklung geht , na das darf man bezweifeln, wenn man sieht wie nach und nach das Grün in der Stadt verschwindet.

    z.b Trier Süd, dort hat man früheren Gartenanlagen zugebaut, Herz Jesu was kommt als nächstes ?

    Der Palastgarten hat sicher auch noch Potential

    Man muss sich nur mal den Petrisberg anschauen , ein Hühnerstall an dem anderen sorry aber das ist keine WOhnqualität das ist Wohnquantität.

  3. Waren die Konzepte nicht so, das dort dann gebaut werden solte, wenn das neue Stadion in Euren( Moselauen) fertig ist? Oder läuft es mal wider wie immer: Der dritte schritt immer vor dem ersten. Wie z.B. Auf dem petrisberg: LGS: Vorbei. Häuser: Alle gebaut. Zufahrt: Noch immer in der Planung.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.