Vorletztes Heimspiel gegen deutsche Topscorer

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TRIER. Die Abschiedstour der TBB Trier in der 25. Basketball-Bundesliga neigt sich dem Ende entgegen. Am morgigen Freitag steht für die Schützlinge von Trainer Henrik Rödl das vorletzte Heimspiel an. Gegner in der Arena Trier (20 Uhr) ist Playoff-Teilnehmer ratiopharm Ulm.

„Hier verpasst ihr keinen Ballverlust“, so bewirbt Telekom Basketball das eigene Angebot in den Live-Übertragungen der Beko BBL. Zu sehen ist der Ulmer Spielmacher Per Günther, wie er Bälle reihenweise verliert. Natürlich nur ein humorvoller Zusammenschnitt, denn der Ulmer Aufbauspieler muss sich keine Sorgen machen, im Fernsehen ein schlechtes Bild abzugeben: Mit 14 Punkten pro Spiel ist er nicht nur Topscorer seines Teams, sondern auch der beste deutsche Punktesammler der Liga. Auch seine fünf Assists sind Bestwert unter den deutschen Spielern, 2,1 Ballverluste ebenfalls kein Grund zur Beunruhigung.


Beachtenswert aber ist: Günthers Vertrag läuft im Sommer aus – und der 27-Jährige, der seine Laufbahn bei Phoenix Hagen begann, hat sich noch nicht entschieden, für welchen Club er zukünftig die Sneakers schnüren möchte. Seinen Traum von der Euroleague kann Ulm ihm wohl nicht erfüllen, andererseits ist er hier der Star des Teams. Keine Frage, Günther steht auf der Wunschliste aller Topclubs und hat im Sommer die Qual der Wahl.

Dass Ulm einen deutschen Topscorer hat, ist ligaweit einzigartig. Aber nicht nur das, mit Tim Ohlbrecht hat auch der zweitbeste Punktesammler einen deutschen Pass. Ohlbrecht ist mit seinen gerade 26 Jahren schon ein Bundesligaroutinier. Drei Jahre Bamberg, zwei Jahre Bonn und eine Spielzeit in Frankfurt stehen bereits in seiner Vita. Als die Karriere zu stagnieren drohte, wagte Ohlbrecht den Schritt in die USA, spielte erfolgreich in der NBA D-League, wo er zum Allstar gewählt wurde. Auch der Sprung in die beste Liga der Welt gelang vorübergehend, dreimal kam er für die Houston Rockets zum Einsatz. Im Sommer dann die Rückkehr nach Deutschland. Für ratiopharm ulm legt er 13,3 Punkte, 5,8 Rebounds und 1,3 Blocks auf.

Ulms Headcoach Thorsten Leibenath, wie Johannes Herber anlässlich seiner Lesung in Trier anmerkte, „zusammen mit Henrik Rödl der emotionalste Coach der Liga“, stehen aber nicht nur diese beiden Spieler mit zweistelliger Punktausbeute zur Verfügung: Insgesamt sechs Akteure erzielen mehr als zehn Punkte pro Spiel. Will Clyburn (12,7), der slowenische Nationalspieler Jaka Klobucar (11,3), Brion Rush (11,2) und Center Ian Vougioukas (10,3) sind mit Günther und Ohlbrecht der Motor der gut geölten Ulmer Offensivmaschine.

Folgerichtig wurde die Trierer Defense im Hinspiel vor große Probleme gestellt. Boris Savovic (mittlerweile nach Montenegro gewechselt) war mit 21 Zählern der erfolgreichste Ulmer. Dennoch war das Spiel lange knapp, nach drei Vierteln führte die TBB sogar. Das Schlussviertel aber endete mit 31:12, das Spiel daher mit 93:77.

Zuletzt lief es nicht hundertprozentig rund für ratiopharm ulm. Leibenaths Team reist mit drei verlorenen Spielen in Folge an die Mosel – die allerdings kassierte man gegen die „Bel Etage“ der Liga: 66:80 gegen Tabellenführer ALBA Berlin, 66:74 auswärts beim Pokalsieger Oldenburg,76:87 zuhause gegen Meister Bayern München.

„Das sind drei Niederlagen, die Ulm wohl nicht weiter belasten dürften“, findet auch TBB-Headcoach Henrik Rödl, „sie sind als Fünfter sicher in den Playoffs und spielen offensiv sehr gut organisierten Basketball. Vor allem durch den neuen griechischen Center Vougioukas sind sie nochmals stabiler geworden.“

Die Schwaben sind in der Tat bereits sicher für die Playoffs qualifiziert, doch es geht noch darum, sich das Heimrecht zu sichern – Tabellenplatz vier ist dafür das erklärte Ziel. Die Telekom Baskets aus Bonn haben die Münsterstädter am letzten Wochenende von dieser Wunschplatzierung verdrängt. Die beiden Teams werden also in der ersten Playoffrunde höchstwahrscheinlich aufeinander treffen, zu klären ist nur noch, wer das erste und damit auch ein vielleicht entscheidendes fünftes Spiel in eigener Halle austragen darf.

Henrik Rödl über die letzten Auftritte der TBB Trier: „Wir haben in den letzten beiden Spielen gegen Frankfurt und Hagen einiges an Selbstvertrauen zurückbekommen. Auch wenn es gegen Frankfurt nicht gereicht hat, in Hagen hat die Mannschaft gezeigt, dass sie noch Spiele gewinnen will und auch kann. Das hat uns großen Spaß bereitet, und ich hoffe den Fans auch. Gegen Ulm werden wir einen besonderen Tag brauchen, um dagegen zu halten.“
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