Antiatomnetz Trier dokumentiert wieder einmal Urantransport durch Trier

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Dieser Zug fuhr letzte Woche durch Trier. Deutlich sind die Zeichen für Radioaktivität auf den Containern zu sehen.

TRIER. Von der Bevölkerung bleiben sie meist unbemerkt, die Züge der Deutschen Bahn, die mit einer hochbrisanten Ladung durch die Region fahren. Gemeint sind die Atomtransporte, die regelmäßig durch das Moseltal und auch durch Trier fahren. Das Antiatomnetz Trier hat den letzten Transport, über den es für die Öffentlichkeit keinerlei Informationen gab, dokumentiert.

Am Montag, den 30.3. ist erneut ein Transport mit Uranerzkonzentrat aus Hamburg aufgebrochen. Er fuhr am 1.4. mitten durch Trier wie Mitglieder des Antiatomnetz Trier dokumentierten. Das Antiatomnetz Trier protestiert gegen diese regelmäßigen Atomtransporte mitten durch dichtbesiedeltes Gebiet wie Trier: „Es handelt sich um Gefahrguttransporte. Es ist wichtig solche Transporte nicht zu verharmlosen und ihre Bedeutung für den Betrieb von Atomkraftwerken wie Cattenom in den Blick zu nehmen!“, so Richard Pestemer vom Antiatomnetz Trier.


Angekommen ist das Uran am Freitag mit dem Schiff Red Cedar aus Namibia. Es werden 10 Container transportiert, um 16:30 Uhr ist der Transport gestartet, um 18 Uhr vom Güterbahnhof Hamburg-Süd nach Maschen aufgebrochen. Durchfahrt Buchholz um 1:36 Uhr, Münster um 4:45 Uhr. Die Uranwaggons kommen direkt hinter der roten Lok. Wegen schwerem Sturm bricht der Zug mit 6-stündiger Verspätung am 1.4. um 12 Uhr mittags aus Köln auf. In Koblenz wird er um 13:15 gesichtet. Schließlich wird er von Atomkraftgegnern aus Trier am 1.4.2015 um 14:35 Uhr in Schweich Richtung Trier gesichtet und fotografiert.

”Uranabbau und Urananreicherung weltweit müssen endlich gestoppt werden, damit keine gefährlichen Urantransporte mehr stattfinden. Die Urantransporte verweisen auf den Beginn der Atomspirale: den Uranabbau mit seinen verheerenden Auswirkungen für den Lebensraum vor allem indigener Bevölkerung. Beim Uranabbau und dem Transport bis zur Anreicherung und der Brennelemente Herstellung wird rund dreimal so viel CO-2 freigesetzt wie bei erneuerbaren Energien – ein ver¬nachlässigtes Argument gegen die Hochrisikotechnologie Atomenergie. Urantransporte zu verharmlosen und zu vertuschen dient der Mär vom sauberen Atomstrom“ so das Antiatomnetz Trier.

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2 Kommentare

  1. Es gibt viele stichhaltige – bei einer Vollkostenrechnung vor allem marktwirtschaftliche – Gründe gegen die Nutzung der Atomenergie zur Stromerzeugung. Der Transport von Uranerzen, Vorprodukten und Uran in metallischer Form hingegen lässt sich zwar trefflich plakativ ausschlachten, stellt aber kein wirkliches Problem dar.

  2. Angesichts Terrorgefahr sollten Gefahrgut-Transporte generell nicht öffentlich bekannt gemacht werden. Müssen Zugführer-Copiloten eigentlich Psychotests machen?

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