TRIER. Im November letzten Jahres gelang der Kriminalpolizei Trier ein Schlag gegen die Falschgeldkriminalität. Dem Beamten war es gelungen, mit vier verdächtigen Personen ein Scheingeschäft mit dem Ankauf von Falschgeld im Nennwert von 10.000 Euro abzuwickeln. Bei diesem Geschäft wurde den „Ankäufern“ angeboten, weitere Blüten im Nennwert von 100.000 Euro zu kaufen. Die Mitarbeiter des Fachkommissariats für organisierte Kriminalität nahmen daraufhin vier Personen festzunehmen. Weitere Einzelheiten wurden damals wegen der noch laufenden Ermittlungen nicht bekannt gegeben.
Heute nun hat die Staatsanwaltschaft Trier mitgeteilt, dass aus dem Quartett des Novembers inzwischen ein Sextett geworden ist. Sie hat Anklage gegen fünf Männer und eine Frau wegen der gewerbsmäßigen Geldfälschung, beziehungsweise der Beihilfe zur Geldfälschung beim Landgericht Trier erhoben.
Bei den männlichen Verdächtigen handelt es sich um vier im Raum Hannover lebende Personen armenischer, irakischer und serbischer Staatsangehörigkeit im Alter von 26 bis 28 Jahren, sowie einem in Frankreich lebenden Serben im Alter von 29 Jahren. Vier dieser fünf Männer waren im November schon bei dem angeblichen Geschäft in Otzenhausen im Saarland festgenommen worden.
Die weiteren Ermittlungen führten Staatsanwaltschaft und Polizei auf die Spur des fünften Mannes und einer 28-jährigen Frau aus Frankreich, denen teilweise, beziehungsweise zur Gänze Beihilfe vorgeworfen wird. Das Sextett wird nun beschuldigt, im Zeitraum von Juli bis November insgesamt vier Falschgeldgeschäfte durchgeführt zu haben.
Blüten im Wert von über 210.000 Euro
Für die Staatsanwaltschaft sind nach den Ermittlungen folgender Fälle gesichert: Im Juli 2014 erwarb einer der Angeschuldigten Falschgeld im Nennwert von 1.600,– Euro und brachte es anschließend unter anderem bei Einkäufen in Umlauf. Bei den weiteren Geschäften Anfang August, Anfang September und im November 2014 wurde Falschgeld im Nennwert von ca. 32.000,– Euro, 80.000,– Euro und 100.000,– Euro angeboten, geliefert und erworben. Bei den falschen Geldscheinen handelte es sich jeweils um 20-Euro- und 50-Euro-Noten, die nach den bisher gewonnenen Erkenntnissen in Italien in guter Qualität, wie es schon im November hieß, hergestellt worden sein dürften.
Polizei schlägt bei 100.000 Euro zu
Der 29 Jahre alte, in Frankreich lebende, serbische Staatsangehörige ist hinreichend verdächtig, sich das Falschgeld in allen vier Fällen aus bislang nicht bekannten Quellen verschafft und an die im Raum Hannover lebenden Käufer geliefert zu haben. Diesen wird zur Last gelegt, das Falschgeld erworben und anschließend unter anderem bei Wareneinkäufen in den Verkehr gebracht zu haben. Das Falschgeld aus dem vierten Geschäft gelangte indes nicht mehr in Umlauf, weil nach intensiven, verdeckt geführten Ermittlungen der Kriminaldirektion und der Staatsanwaltschaft Trier sowohl der Lieferant als auch die Erwerber der Falsifikate bei deren Übergabe auf einem Parkplatz im Otzenhausen/Saarland festgenommen und die falschen Geldscheine sichergestellt werden konnten.
Bislang hat lediglich einer der Angeschuldigten Angaben zum Tatgeschehen gemacht und die Vorwürfe im Wesentlichen bestätigt. Die fünf Mitangeschuldigten haben sich bisher nicht eingelassen. Das Landgericht Trier wird nunmehr über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens befinden. Ein Termin für die Durchführung der Hauptverhandlung steht noch nicht fest, wie der leitende Oberstaatsanwalt Peter Fritzen heute mitteilt.
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