TRIER. Die Begriffe „Seligsprechung“ und „Heiligsprechung“ beschreiben Vorgänge, die bei manch einem von einem zwiespältigen Gefühl begleitet werden. Die Frage, ob ein Verstorbener angebetet werden soll, löst auch bei etlichen Katholiken nicht nur Zustimmung aus. Vielen gefällt es besser, sich diese Menschen, denen die Seligkeit oder gar die Heiligkeit zugesprochen wird, als ein Beispiel für das eigene Leben zu nehmen. Zwischen 1985 und 2008 wurden aus dem Bistum Trier drei Menschen zu Seligen erklärt, denen jetzt eine besondere Ehrung zuteilwird.
Drei neue Figuren für den Dom
Peter Friedhofen, Blandine Merten, Rosa Flesch: Drei Ordensleute aus dem Bistum Trier – drei Selige aus dem Bistum Trier. Im von Papst Franziskus ausgerufenen „Jahr des geweihten Lebens“ finden diese drei herausragenden Ordensleute, die seit ihrer Seligsprechung im Bistum Trier verehrt werden dürfen, nun auch einen Platz im Trierer Dom – in Form von lebensgroßen Figuren im Westchor. Am zweiten Fastensonntag, 1. März, segnet Bischof Dr. Stephan Ackermann die Figuren in einer Feier, die um 17 Uhr im Dom beginnt.
Im Rahmen eines eingeladenen Gestaltungswettbewerbes waren Künstlerinnen und Künstler gesucht worden, die in der Lage schienen, Wesen und Wirken dieser drei Seligen in zeitgenössischer, aber realistischer Form zum Ausdruck zu bringen. Elke Härtel aus München mit ihrem Entwurf zu Peter Friedhofen, Silke Rehberg aus Sendenhorst mit ihrer Idee zu Blandine Merten und Professorin Elisabeth Wagner aus Hamburg mit ihrem Konzept zu Rosa Flesch überzeugten die Jury und konnten den Wettbewerb für sich entscheiden.
Der gute Geist des Brüderkrankenhauses
Peter Friedhofen wurde 1819 in Weitersburg bei Koblenz geboren. Im Alter von 30 Jahren gründete er die Kongregation der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf. Sei Motto lautete: „Neuer Geist, neues Feuer, neue Triebe!“ Er starb am 21. Dezember 1860 und ruht in der Maria-Hilf-Kapelle in Trier. Am 23. Juni 1985 erfolgte seine Seligsprechung in Rom. Sein Gedenktag ist der 23. Juni.
Liebenswerte Lehr-Meisterin
Maria Magdalena (Blandine) Merten wurde 1883 in Düppenweiler (Saar) geboren. Als Volksschullehrerin trat sie mit 25 Jahren in den Orden der Ursulinen Calvarienberg-Ahrweiler ein. Im Herbst 1916 zeigte sich bei ihr eine unheilbare Tuberkulose. Sie durchlitt die Krankheit in vollkommener Hingabe an den Willen Gottes, bis sie am 18. Mai 1918 im Kloster St. Bantus in Trier verstarb. Am 1. November 1987 wurde sie seliggesprochen. Bischof Hermann Josef Spital nannte sie eine „liebenswerte Lehr-Meisterin in Glaube, Hoffnung und Liebe“. Ihr Gedenktag ist der 18. Mai.
Ordensgründerin Mutter Rosa
Rosa Flesch ist die Gründerin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Die 1826 in Schönstatt-Vallendar unter dem Namen Margaretha Flesch geborene Selige verschrieb sich ganz der Hilfe der Armen und Kranken. Im März 1863 gründete sie die Kongregation der Franziskanerinnen der allerseligsten Jungfrau Maria von den Engeln (FBMVA) zu Waldbreitbach. Die letzten 28 Jahre ihres Lebens bis zu ihrem Tod 1906 verbrachte sie in Einsamkeit und Isolation, am 4. Mai 2008 wurde sie im Trierer Dom selig gesprochen. Ihr Gedenktag ist der 19. Juni.