CATTENOM. Nachdem am vergangenen Dienstag im Atomkraftwerk Cattenom, 48 Kilometer südöstlich von Trier, einer der vier Reaktorblöcke abgeschaltet wurde, befindet sich die Anlage laut Aussagen der Betreiberfirma wieder vollständig am Netz.
Der Betreiber EDF gab für die kurzfristige Abschaltung eine Fehlfunktion an einer Wasserpumpe im Nicht-Nuklearen Bereich an. Die entsprechende Pumpe diene der Kühlung des Wasserdampfes in der Maschinenhalle. Die Sicherheit der Anlage sei jedoch zu keinem Moment in Frage gestellt gewesen, teilt EDF mit.
Aufgrund der häufigen Zwischenfälle gilt das Atomkraftwerk am Dreiländereck Frankreich, Luxemburg, Deutschland als “Pannenreaktor”. Der Zwischenfall von Dienstag reiht sich dabei nahtlos in diverse Negativschlagzeilen über den Atomreaktor ein. In den vergangenen Monaten war es bereits mehrmals zu Zwischenfällen gekommen. Das zwölf Kilometer von der deutschen Grenze entfernte Atomkraftwerk ist seit 1986 am Netz. Der betroffene Reaktor ist seit 1991 in Betrieb und soll dies laut französischen Behördenangaben auch bis 2050 bleiben.
Diverse Umweltorganisationen und auch die rheinland-pfälzische Landesregierung kritisieren seit Jahren den Umgang mit dem Atomkraftwerk im lothringischen Cattenom. Nach Einschätzung der Behörden in Luxemburg, Rheinland-Pfalz sowie dem Saarland ist die Anlage nicht ausreichend geschützt und es bestehen erhebliche Sicherheitsmängel.