Wissenschaftliche Bibliothek zeigt Friedensvertrag zwischen Metz und Trier

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Mit dieser Urkunde von 1326 wurde ein Friedensvertrag zwischen Metz und Trier besiegelt. Sie ist in der neuen Ausstellung zu sehen. Foto: Wissenschaftliche Bibliothek

TRIER. Mit einer eigenen Ausstellung unter dem Motto „Schlechte Herrschaft – Krieg!“ beteiligt sich die Wissenschaftliche Bibliothek an der Weberbach am Rahmenprogramm der Marc-Aurel-Landesausstellung. Eine wichtige Rolle spielt eine Urkunde, die auch als „Objekt des Monats“ vorgestellt wird, mit Bezug zur Region rund um eine der berühmtesten historischen Persönlichkeiten des Mittelalters.

Um 1326 entstand eine Urkunde als ein frühes Zeugnis zum (nicht immer friedlichen) Verhältnis der heutigen Partnerstädte und Quattropole-Mitglieder Metz und Trier. Es handelt sich um einen französischsprachigen Friedensvertrag, den die Städte abschlossen. Erkennbar sind die (leider beschädigten) Siegel der beiden Kathedralstädte. Als entscheidender Friedensvermittler wird der Trierer Erzbischof Balduin aus dem Hause Luxemburg genannt, der bis heute zu den herausragenden Persönlichkeiten der Stadtgeschichte gehört. Balduin war selbst Partei in diesem sogenannten „Krieg der vier Herren“, in dem möglicherweise erstmals in Westeuropa im Jahr 1324 Kanonen zum Einsatz kamen.

In seiner fast 50-jährigen Regierungszeit (1307 bis 1354) machte Balduin den Bischofssitz zu einer Schaltzentrale europäischen Politik. Unter seiner besonderen Beteiligung wurden allein drei römisch-deutsche Könige beziehungsweise Kaiser, darunter sein Bruder als Heinrich VII. und sein Großneffe als Karl IV., gekrönt. Trier profitierte ebenfalls maßgeblich von Balduins Einfluss: So stieg die Einwohnerzahl auf rund 12.000 – eine Marke, die erst wieder an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhunderts erreicht wurde. Neben der Urkunde sind weitere mittelalterliche Handschriften, historische Drucke und einzigartige Archivalien aus dem Bestand der Bibliothek und des Stadtarchivs vom 15. Juni bis 23. November in der Weberbach zu sehen.

Die Sonderausstellung „Schlechte Herrschaft – Krieg!“ begleitet die diesjährige Landesausstellung zum römischen Philosophenkaiser Marc Aurel. In Kooperation mit dem Fachgebiet „Alte Geschichte“ der Universität Trier zeigt sie außerdem detailgetreue Nachbauten römischer Feldgeschütze aus dem ersten Jahrhundert vor Christus sowie archäologische Fundstücke. (Quelle: Stadt Trier)

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