Olewig: Herbert Schwarz feiert 100. Geburtstag – mental topfit

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Dezernent Dr. Thilo Becker und Olewigs Ortsvorsteher Dr. Lorenz Fischer gratulieren Herbert Schwarz zu seinem 100. Geburtstag, den dieser unter anderem mit Enkeltochter Hannah feiert. Foto: Presseamt Trier

TRIER. Es gibt Menschen, bei denen bringt man ihr Alter und ihre geistige Fitness nicht überein: Herbert Schwarz aus Olewig ist so ein Mensch. 100 Jahre alt ist er geworden – und dennoch erinnert er sich in so beeindruckender Weise an sehr viele Details aus seinem Privat- und Berufsleben, dass man nur staunen kann.

Da war die Sache mit der fehlenden Laterne vor seinem Haus in den 1960er-Jahren in Olewig: Herbert Schwarz sprach mit zwei Bauarbeitern, die sagten ihm, die gelagerten Laternen seien geklaut worden und sie könnten keine vor seinem Haus platzieren – obwohl das dafür notwendige Kabel schon gelegt war. Es sind Geschichten wie diese, an die sich Herbert Schwarz auch über 60 Jahre später noch in vielen Details erinnert und die er mit seinen Gästen teilt. Zuvörderst mit dem Baudezernenten der Stadt, Dr Thilo Becker, der zum Gratulieren gekommen ist, und mit Olewigs Ortsvorsteher Dr. Lorenz Fischer. Auch Jahreszahlen, Namen und andere Details sind ihm noch alle präsent.

Zu erzählen hat Herbert Schwarz eine Menge, ist er als Berufssoldat doch viel rumgekommen. Geboren 1925 in Wattenscheid, arbeitete er nach dem Krieg als Elektriker für eine Brückenbaufirma in Frankfurt. Die wollte ihn nach Ägypten schicken, was ihm jedoch überhaupt nicht passte. Also meldete er sich 1956 zur neu gegründeten Bundeswehr: „Hier war ich im Luftwaffenversorgungsregiment. Wir waren unter anderem für die Fahrzeuge auf dem Flugplatz zuständig und bin viel herumgekommen – Hamburg, Erding, Büchel und und und.“ 1959 kam Schwarz dann nach Trier – auf den damaligen Militärflugplatz nach Euren. Dort blieb er bis zu dessen Schließung und Verlegung nach Föhren im Jahr 1977: „Ich war der letzte Offizier vom Regiment, der den Flughafen verlassen hat“, erinnert er sich.

Ein Jahr später ging er dann mit 53 Jahren in Rente – doch nur zu Hause bei seiner Frau sitzen, das stellte sich schnell heraus, war nichts für ihn. Also half er seinen beiden Söhnen beim Bau und der Sanierung von deren Häusern in Ehrang und in Remscheid.

Wie er es geschafft habe, bis ins hohe Alter derart fit zu bleiben? „Ich habe immer gerne mit jungen Leuten bei der Bundeswehr gearbeitet, das hat wohl dabei geholfen“, sagt Schwarz. Aber auch sportlich war er sehr aktiv, rannte in der 4 x 100 Meter-Staffel und spielte lange Fußball. Fan von Eintracht Frankfurt – aus seiner Zeit nach dem Krieg dort – ist er bis heute. Mental hält er sich bis heute fit, liest die Zeitung „von vorne bis hinten“, wie er betont. 2009 starb seine Frau, bis voriges Jahr machte er im Haushalt alles alleine. Heute schaut einer seiner Söhne regelmäßig nach ihm und packt bei Bedarf mit an. Feiern wird Herbert Schwarz seinen 100. Geburtstag mit seinen beiden Söhnen, vier Enkelkindern und drei Urenkeln. Und eines steht fest: Auch daran wird er sich lange und in vielen Details erinnern. (Quelle: Stadt Trier)

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