Alarmierende Zahlen: Starker Anstieg von Scharlach-Fällen in RLP

Sie gilt als typische Kinderkrankheit. Dennoch ist Scharlach laut einer DAK-Auswertung im vergangenen Jahr deutlich stärker verbreitet gewesen als zuvor. Woran könnte das liegen?

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Ein Arzt untersucht in einem Klinikum ein Kind. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

MAINZ. Die Zahl der Scharlach-Fälle bei Kindern in Rheinland-Pfalz ist nach Angaben der Krankenkasse DAK zuletzt stark gestiegen. Im vergangenen Jahr seien viermal so viele Kinder mit Scharlach in Praxen behandelt worden als 2022, teilte die Krankenkasse mit Bezug auf eine Auswertung von Abrechnungsdaten mit.

2023 seien rund 3.900 Kinder zwischen einem und 14 Jahren betroffen gewesen, hieß es. Das sei der höchste Stand der vergangenen fünf Jahre. Im vergangenen Jahr wurden laut Auswertung 43,2 Fälle je 1.000 Kinder registriert, 2022 waren es nur zehn. «Besonders betroffen waren 10- bis 14-jährige Schulkinder: In dieser Altersgruppe haben sich die Infektionen sogar versiebenfacht», schreibt die DAK.

Himbeerzunge und Hautausschlag

Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzt*innen, führt den starken Anstieg auf Nachholeffekte nach der Corona-Pandemie zurück. Er forderte zudem eine stabile Versorgung mit oralem Penicillin.

Scharlach gilt als Kinderkrankheit und gehört dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge zu den häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten bei Kindern. Verursacher sind bestimmte Streptokokken. Sie führen zu einer Entzündung im Hals und Fieber. Typisch sind eine rote sogenannte Himbeerzunge und Hautausschlag. Die Erkrankung lässt sich mit Antibiotika gut behandeln. (Quelle: dpa)

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