TRIER. Wie der Volksfreund berichtet, wird ab dem morgigen Dienstag vor dem Landgericht Trier ein außergewöhnlicher Kriminalfall verhandelt. Dabei haben sich eine 60-Jährige und ihre 30-jährige Tochter wegen des Todes ihres Ehemannes bzw. Vaters vor sieben Jahren zu verantworten.
Die beiden Frauen sollen dem 57-Jährigen am 5. Dezember 2017 in ihrem Wohnhaus in der VG Kelberg in der Vulkaneifel so schwere Verletzungen zugefügt haben, dass er an denselben verstarb. Laut Anklage habe es in der Familie, bedingt durch die Rheumaerkrankung des Mannes sowie seinen großen Alkoholkonsum, Vernachlässigung und Arbeitslosigkeit, seit längerem Spannungen gegeben. Am bewussten Abend seien diese Spannungen eskaliert, als der erneut betrunkene Mann in der Diele des gemeinsamen Wohnhauses mit seiner Tochter aneinandergeriet.
Der Mann habe seine Tochter an den Haaren gezogen, sie geschlagen, zu Boden gestoßen und schließlich seine Bierflasche drohend erhoben. Daraufhin versetzte seine Ehefrau ihm mehrere Schläge gegen den Kopf mit einem Windlicht. In der Folge entwickelte sich ein brutaler Kampf zwischen den beiden Frauen und dem 57-Jährigen, der mit Unterbrechungen mehrere Stunden gedauert haben soll. Dabei sollen die beiden Frauen dem Mann mehrmals Hilfe angeboten haben, ihm andererseits aber auf Beleidigungen hin Schläge und Tritte gegen Kopf und Oberkörper versetzt haben.
Nach Mitternacht alarmierte die Tochter die Polizei. Als der Notarzt eintraf, war der Mann bereits verstorben. Die beiden Frauen sind nun wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Im Falle einer Verurteilung drohen bis zu drei Jahre Gefängnis. (Quelle: Trierischer Volksfreund)