KOBLENZ. Der Ausbau Erneuerbarer Energien schreitet weiter voran. Das ist das Ergebnis des „Monitorings Erneuerbarer Energien 2023“ der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, das die Entwicklung von Wind-, Solar- und Bioenergie sowie von Wasserkraft im nördlichen Rheinland-Pfalz erfasst. Der Zuwachs ist insbesondere auf den Ausbau von Windrädern und Solaranlagen zurückzuführen.
Ende 2023 waren im SGD-Nord-Gebiet 1.596 Windenergieanlagen mit einer Gesamtnennleistung von 4.549 Megawatt (MW) am Netz, genehmigt und geplant. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von 68 Anlagen und 608 MW. Von den 1.596 Windrädern waren 1.179 (2.520 MW) am Netz, 113 (514 MW) genehmigt und 304 (1.515 MW) in Planung. Seit 2004 ist die Zahl der am Netz befindlichen Windräder um den Faktor 2,5 gestiegen, die Nennleistung hat sich jedoch beinahe versechsfacht. Die deutlich verbesserte Effizienz ist auf das „Repowering“ zurückzuführen, also das Ersetzen bestehender Windräder durch leistungsstärkere Anlagen. Auch die Zahl der Planungen und Anträge für neue Windräder steigt weiterhin. Die Fläche, die über die Regional- und Flächennutzungsplanung für Windräder gesichert ist, hat sich vergangenes Jahr um 302 Hektar vergrößert, sie liegt nun bei 1,43 Prozent des SGD-Nord-Gebietes.
Solaranlagen: Projektierung nimmt Fahrt auf
Bei der Solarenergie geht es ebenfalls voran. Im SGD-Nord-Gebiet waren Ende 2023 248 Freiflächen-Photovoltaikanlagen mit rund 1.030 MW Nennleistung und rund 1.533 Hektar Grundstücksfläche genehmigt und am Netz. Dies sind 32 Anlagen und 380 MW mehr als im Vorjahr. Weitere 190 Anlagen mit einer Fläche von insgesamt 1.971 Hektar sind geplant. Die Projektierung von Solaranlagen hat vergangenes Jahr stark an Fahrt aufgenommen. So sind 29 Anlagen mit einer Fläche von 362 Hektar mehr in Planung als im Vorjahr. Die Zahlen beziehen sich auf große, freistehende Solaranlagen, Anlagen auf Dächern sind nicht enthalten.
Der Schwerpunkt der Anlagenentwicklung liegt bei der Solarenergie nach wie vor in der Region Trier. Inzwischen sind jedoch in allen Landkreisen im SGD-Nord-Gebiet Freiflächen-Photovoltaikanlagen geplant oder bereits am Netz. Die meisten Planungen bestehen in den Landkreisen Ahrweiler, dem Eifelkreis Bitburg-Prüm, dem Landkreis Trier-Saarburg sowie dem Landkreis Mayen-Koblenz.
Bio- und Wasserenergie
Im SGD-Nord-Gebiet befanden sich darüber hinaus Ende 2023 insgesamt 197 Bioenergieanlagen mit einer Gesamtnennleistung von rund 463 MW in Betrieb, weitere zwölf Anlagen mit einer Gesamtnennleistung von 17 MW waren genehmigt. Bedeutende Wasserkraftanlagen mit mindestens 500 Kilowatt Nennleistung existieren an größeren Flüssen wie etwa Mosel, Lahn, Nahe und Saar. Insgesamt sind im SGD-Nord-Gebiet 28 Anlagen mit einer Gesamtnennleistung von 227 MW erfasst. Der Monitoringbericht der SGD Nord steht unter folgendem Link zum Download bereit: https://s.rlp.de/JcACn0o.
Zum Hintergrund
Das „Monitoring Erneuerbare Energien 2023“ wertet im Rahmen der Raumbeobachtung die Themen Windenergie, Bioenergie, Photovoltaik und Wasserkraft in den Regionen Trier und Mittelrhein-Westerwald sowie in der nördlichen Teilregion Rheinhessen-Nahe zum Jahresende 2023 statistisch und räumlich aus. Grundlage der Auswertung ist der Datenbestand des Raumordnungskatasters der Raumordnung und Landesplanung der SGD Nord. (Quelle: SGD Nord)