Hitze hat Fledermäusen in RLP stark zugesetzt – „Nacht der Fledermäuse“ am Samstag

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Foto: pixabay

MAINZ. Der anhaltende Regen und die extreme Hitze in Rheinland-Pfalz haben den Fledermäusen stark zugesetzt. Laut David Roth, dem Leiter der Koordinierungsstelle Fledermausschutz beim Naturschutzbund (Nabu) in Rheinland-Pfalz, wurden in diesem Sommer viele geschwächte, dehydrierte oder verletzte Fledermäuse gefunden, die von Menschen versorgt werden mussten. Besonders betroffen waren auch zahlreiche Jungtiere. «Das ist wirklich dieses Jahr ein extremes Jahr», so Roth.

Extreme Wetterereignisse wie Starkregen stellen für Fledermäuse ein großes Problem dar. Bei Regen können sie nur schwer fliegen und sich orientieren, was dazu führt, dass sie in ihren Unterkünften bleiben müssen und somit keine Nahrung finden. Unter den gefundenen Tieren waren auch einige, die es nicht überlebt haben.

Die Hitze bereitet den Fledermäusen ebenfalls große Probleme. Da sie immer die gleichen Quartiere aufsuchen, haben sie bei hohen Temperaturen keine Möglichkeit, in kühlere Bereiche auszuweichen. Fledermäuse sind nachtaktive Tiere, die tagsüber schlafen, doch bei Temperaturen von über 34 Grad wird das zu einer großen Herausforderung.

In Rheinland-Pfalz gibt es etwa 20 Pflegestellen, in denen ehrenamtliche Helfer die gefundenen Fledermäuse versorgen. Diese haben teilweise bis zu 40 Tiere gleichzeitig betreut, was laut Roth einem Vollzeitjob gleichkommt.

In Deutschland gibt es 25 Fledermausarten, von denen 22 in Rheinland-Pfalz heimisch sind. Doch alle sind bedroht, da ihr Lebensraum zunehmend verschwindet. In den Wäldern gibt es weniger Totholz, und moderne Gebäude bieten keine Unterschlüpfe mehr. Zudem haben Fledermäuse durch das Insektensterben und den Einsatz von Pestiziden immer weniger Nahrung.

Um auf den Schutz der Fledermäuse aufmerksam zu machen, findet am Samstag, den 24. August, die „Batnight – Nacht der Fledermäuse“ im Mayener Grubenfeld statt. Dort können Besucher die faszinierenden Tiere in den Abendstunden beobachten. Das Grubenfeld ist ein wichtiger Lebensraum für Fledermäuse, in dem schon 17 verschiedene Arten gesichtet wurden. Die Zahl der dort überwinternden Fledermäuse wird auf etwa 100.000 geschätzt.

Fledermäuse sind einzigartige Geschöpfe: Sie „sehen“ mit den Ohren, fliegen mit den Händen und schlafen kopfüber. Als einzige Säugetiere in Deutschland sind sie in der Lage, aktiv zu fliegen und sich durch Echoortung auch in völliger Dunkelheit zu orientieren. Neben Mayen gibt es auch in Mendig größere Fledermausvorkommen.

Wer Fledermäusen helfen möchte, kann beispielsweise einen Fledermauskasten als Unterschlupf aufhängen oder Pflanzen in seinem Garten anpflanzen, die Nachtfalter anlocken. Auch wilde Ecken im Garten oder ein kleiner Teich können das Leben der Fledermäuse erleichtern. Die internationale „Batnight“ wird in Deutschland seit 1997 vom Nabu organisiert. (Quelle: FAZ)

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