TRIER. „Gewalt in der Geburtshilfe“ – Ein für viele Frauen sehr wichtiges und doch leider oft vernachlässigtes Thema, greift die Kundgebung der Privatinitiative „Gewaltfreie Geburtshilfe“ am morgigen Samstag, 6. Mai, ab 12 Uhr an der Porta Nigra in Trier auf.
Gewalt in der Geburtshilfe ist für viele oftmals kein Begriff. Gewalt verbindet man häufig den Begriffen „Schlagen, Treten o.ä.“. Oftmals können Menschen nicht glauben, dass emotionale und körperliche Gewalt im Kreisssaal stattfindet, berichtet Doula Corinna Hansen-Krewer, welche die Kundgebung als Teil der Privatinitiative „Gewaltfreie Geburtshilfe“ veranstaltet.
Hansen-Krewer begleitet Frauen über Fehlgeburten und bemängelt hier fehlende Aufklärung und Druck, der von Ärzten ausgeht. „Selbst Betroffene verstehen oft erst viel später, was sie teilweise im Kreissaal oder in der Schwangerschaft erlebt haben. Manchen Frauen geht es psychisch und auch körperlich schlecht, sie spüren Angstzustände, wenn sie sich an Erlebtes erinnern. Dass die Gesellschaft gewaltvolle Erfahrungen runterspielt, macht es für Betroffene nicht leichter: „Geburt ist halt schmerzhaft. Stell dich nicht so an. Hauptsache das Kind lebt,“ berichtet Hansen-Krewer gegenüber lokalo.de. „Gewalt in der Geburtshilfe hat viele Gründe und Auswirkungen – diese wollen wir auf unseren Kundgebungen beleuchten und dadurch die Gesellschaft sensibilisieren. Es ist nicht egal, wie Geburten stattfinden – egal, in welcher Schwangerschaftswoche“, berichtet die Veranstalterin.
Gewalt in der Geburtshilfe kann sich dabei in vielen Bereichen äußern: „Betroffene verstehen oft erst viel später, was sie teilweise im Kreissaal oder in der Schwangerschaft erlebt haben.“ Dass die Gesellschaft gewaltvolle Erfahrungen runterspielt, macht es für Betroffene nicht leichter: „Stell dich nicht so an. Das bisschen Blut. Wir machen das ohne Betäubung – das geht dann schneller. Hauptsache das Kind lebt“ sind typische Aussagen, berichtet Hansen-Krewer.
Neben zwei Info-Ständen, erwartet die Besucherinnen und Besucher interessante Redebeiträge zum Thema, unter anderem von der SPD-Bundestagsabgeordneten Verena Hubertz.
Wenig Unterstützung durch die Stadt Trier
Unterstützung bei dem wichtigen Thema durch die Stadt Trier gab es in der Vorbereitung der Kundgebung wenig. So verweigerte diese beispielsweise eine Sondernutzung für Veranstaltungswerbung, sprich die Plakatierung von insgesamt zehn Plakaten. Ursächlich sei die nicht vorhandene Zulassungsvoraussetzung in der entsprechenden Satzung, so die Stadt Trier. Zulassungsberechtigt sind jedoch Sport- und Kultur-Veranstaltungen, Veranstaltungen von gemeinnützigen Vereinen, Volks-, Heimat- und Weinfeste oder Schülerfeten, teilte die Stadt Trier der Veranstalterin mit.
Nichtsdestotrotz: „Wir sind da, klären auf, hören zu und freuen uns auf jeden Zuhörer“, so Hansen-Krewer.
Tja, einfach ohne Worte. Was nicht sein kann, darf halt nicht sein. Die Stadt Trier sollte dringend ihr Regelwerk überarbeiten, denn dieses Verhalten passt nicht zu einer doch so angeblich modernen und toleranten Stadt! Ich hoffe, dass dieses Thema mehr Öffentlichkeit bekommt, denn es schädigt (psychisch und physisch) nicht nur die Mutter, sondern auch nachweislich das Kind.