Klimaschutzmanagerin der Stadt Trier – Frauen stärker betroffen von sozialen Folgen des Klimawandels

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Matthias Gebauer, Julia Hollweg und David Lellinger (v. l.) kümmern sich in der Stadtverwaltung um das Klimaschutzmanagement.Foto: Stadt Trier

TRIER. In der aktuellen Kolumne setzt sich Klimaschutzmanagerin Julia Hollweg mit dem Thema Klimawandel und Frauen auseinander:

„Die Armutsforschung hat gezeigt, dass die Mehrheit der Betroffenen Frauen sind. Dies hängt damit zusammen, dass Mädchen und Frauen in vielen Ländern nach wie vor rechtlich und gesellschaftlich benachteiligt sind. Dies trägt dazu bei, dass die Folgen des Klimawandels sie anders treffen als Männer und Armutsrisiken verstärkt auftreten.

Der Klimawandel bedeutet weltweit einen Anstieg der Durchschnittstemperaturen, extremes Wetter und veränderte Ökosysteme. Neben diesen deutlich sicht- und messbaren Folgen hat er laut Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung viele indirekte Wirkungen – die sozialen Folgen des Klimawandels sind nicht geschlechtsneutral: Frauen sind stärker betroffen als Männer, weil sie statistisch gesehen weniger Zugang zu Ressourcen und Einfluss auf Entscheidungsprozesse haben. Daher ist es wichtig, sie verstärkt mit einzubeziehen, um ihre Bedürfnisse und Perspektiven zu berücksichtigen.

Dies hat die deutsche Entwicklungspolitik längst erkannt: Gendersensible Strategien zur Minderung von Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an den Klimawandel sowie beim Umwelt- und Ressourcenschutz sind der Weg zum Ziel. Das bedeutet zunächst, Ungleichheiten zu erkennen und sie durch Klimaschutzprojekte nicht weiter zu vertiefen. Die Entwicklungshilfe berücksichtigt geschlechtsspezifische Folgen des Klimawandels und stärkt das Wirken von Frauen als Motoren des Wandels. In den Ländern, mit denen Deutschland zusammenarbeitet, werden Projekte gefördert, die dazu dienen, das Potenzial von Frauen besser zu nutzen. Frauen sind wichtige Akteurinnen in Veränderungsprozessen, sie haben als Versorgerinnen auf Haushaltsebene in vielen Bereichen großes Potenzial, aktiv auf den Klimawandel zu reagieren und alternative Strategien zu entwickeln, beispielsweise die Nutzung erneuerbarer Energien voranzutreiben.

Wenn Frauen befähigt werden, Entscheidungen zu treffen, könnte dies zur Energiesicherheit und zur Minderung des Treibhausgasausstoßes und zum Schutz der Ökosysteme beitragen. In politischen und unternehmerischen Entscheidungsgremien sowie lokalen und regionalen Planungsprozessen sind sie immer noch unterrepräsentiert. Das Klima-Abkommen von Paris erkennt die Gleichberechtigung der Geschlechter und das Empowerment von Frauen als grundlegende Prinzipien zur Bewältigung des Klimawandels an.

Wer sich dafür interessiert, wie die kfd (katholische Frauengemeinschaft Deutschland) das Thema beleuchtet, ist eingeladen zu der Talkrunde „Nach uns die Sintflut“ bei den Heilig-Rock- Tagen am 23. April, 14 Uhr, im Kulturzelt. Hier geht es um das kfd-Engagement im Kontext von Klimawandel und Bewahrung der Schöpfung.“

(Klimaschutzkolumne von Julia Hollweg // Stadt Trier)

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7 Kommentare

  1. GenderWoManEmpowerment, Klimakrise, Weltuntergang ….. Leute, freut Euch des Lebens und träumt. Das hilft den ganzen Quatsch auszublenden.

  2. Seit Gendersensible Strategien in meinem Leben einen festen
    Platz haben, bin ich irgendwie ausgeglichener und entspannter.

    Zudem muß ich weniger furzen, was wiederum dem Klima zugute kommt.

  3. Herr oder Frau oder Beides Weber, es handelt sich eher um genderdebile Strategien. Frauen sind immer schon stärker von allem möglichen betroffen gewesen, als die Männer. Aber wie bekommt man die Statistik bei dieser Gender-Queer-Gemengelage in den Griff.?

  4. Das Problem lässt sich ganz einfach lösen: die betroffenen Frauen müssen sich doch nur zu Männern erklären – und zack! – ist das Problem gelöst. Dann sind ja nur noch Männer betroffen.

    Also auf jeden Fall nach grüner Denke…..

  5. Stimmt schon dass Frauen stärker betroffen sind. Man siehts an Anne Spiegel, die wurde von der Ahrflut hinweggeschwemmt und ward seither nicht mehr gesehen.

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