LONDON. Die erste große Frage wird sich für Darts-Profi Florian Hempel schon vor Spielbeginn beantworten. Werden es die Verantwortlichen des Weltverbandes PDC am Donnerstagabend (22.00 Uhr/Sport1 und DAZN) schaffen, die richtige Einlaufmusik für Hempel einzuspielen?
Vor dem Auftakt des Ex-Handballers war «Rocket Man» von Elton John statt «Kölsche Jung» von Brings erklungen. Hempel war entsprechend irritiert und beschwerte sich bei den Verantwortlichen, denen Songs ohne englischen Text oft nicht besonders gut gefallen. Immer wieder muss Hempel deshalb um «Kölsche Jung» kämpfen.
Florian Hempel trifft auf Luke Humphries
Sportlich könnte das Kräftemessen mit dem englischen Weltklassemann Luke Humphries zu einem angenehmen Déjà-vu für Hempel werden. Schon im Vorjahr fand seine zweite Runde gegen die Nummer fünf der Setzliste – damals Dimitri van den Bergh aus Belgien – statt. Vor zwölf Monaten siegte der deutsche Außenseiter, das ist nun wieder das Ziel. «Die WM hat medial für Furore gesorgt und mich in den sozialen Medien gepusht. In Köln wird man des Öfteren auf der Straße erkannt. Nach der WM war es enorm, man erkennt ja die Blicke anderer», sagte Hempel der Deutschen Presse-Agentur.
„GAGA“ Clemens startet in die Darts-WM

Am Mittwochabend (21.00 Uhr/Sport1 und DAZN) steht auch für den Saarländer Gabriel Clemens zum WM-Auftakt einiges auf dem Spiel. «Am Ende muss ich mein Spiel machen und hoffe, dass das erfolgreich ist», sagte Clemens vor dem Auftaktmatch. Er selbst bezeichnet sich zwar als Favorit, die Buchmacher sehen ihn tatsächlich sogar als leichten Außenseiter. O’Connor hatte zuletzt die in 52 Frauen-Spielen ungeschlagene Teenagerin Beau Greaves klar mit 3:0 besiegt.
Eine große Bedeutung hat das Match für den Saarländer auch deshalb, weil er in der Rangliste das Achtelfinale von vor zwei Jahren zu verteidigen hat. Damals besiegte er den schottischen Weltmeister Peter Wright in einem Krimi – ein solcher Coup scheint diesmal weit entfernt.
Clemens kann sich prinzipiell auch vorstellen, wieder in seinen normalen Beruf als Maschinenschlosser zurückzukehren. «Natürlich, wenn ich nicht mehr erfolgreich bin und meinen Lebensunterhalt nicht mehr verdienen kann, würde ich zurück an die Werkbank gehen, das ist ganz klar», sagte er jüngst der «Süddeutschen Zeitung». Auf die Frage, ob ihm sein Beruf beim Darts helfe, antwortete Clemens mit einem Lachen: «Also das Schweißgerät habe ich auf der Bühne nicht dabei.» Sein gelernter Beruf bringe ihm da «erstmal nichts».