Ahrtal: Drohnen sollen Echtzeit-Lagekarten für Einsatzkräfte liefern

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Foto: Sebastian Willnow/dpa Picture-Alliance/dpa/Archivbild

ALTENAHR. Bei einem Forschungsprojekt im Ahrtal wollen Wissenschaftler den Einsatz von Drohnen zur Unterstützung von Rettungskräften testen. Die Flugobjekte erstellten Lagekarten in Echtzeit und sollen Rettungskräften im Fall einer Naturkatastrophe unmittelbar helfen, erklärte die Kreisverwaltung Ahrweiler. Ziel sei es, die Erdoberfläche der Verbandsgemeinde Altenahr maßstabsgetreu abzubilden sowie digitale Oberflächenmodelle von den flutgeschädigten Gebieten zu erstellen. Die Flüge sind für diesen Samstag vorgesehen.

Der Drohnenflug ist Teil des deutsch-österreichischen Projekts «Aifer». Dafür haben Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen Systeme entwickelt, die via künstlicher Intelligenz Ortslagen erfassen sollen. Dazu würden Daten von Satelliten, Flugzeugen, Drohnen sowie aus sozialen Netzwerken ausgewertet, zusammengefasst und in Echtzeit aufbereitet.

Die Drohnen sollten über Altenburg, Reimerszhofen, Rech und Dernau fliegen. Dort sollten ebenfalls spezielle Luftaufnahmen entstehen. Etwa fünf bis sechs Drohnen seien am Samstag im Einsatz, sagte Uwe Kippnich, Koordinator der Sicherheitsforschung des Bayerischen Roten Kreuzes. Die Flugobjekte seien jedoch für die Bevölkerung kaum wahrzunehmen.

Das Forschungsteam hatte bereits im Oktober 2021 das Ahrtal mit Drohnen erkundet. Durch die neuen Aufnahmen erkenne man, wie weit der Aufbau des Ahrtals fortgeschritten sei und auf welchen Gebieten man lieber keine Gebäude errichten sollte, erklärte Kippnich.

Laut Kippnich besteht die Besonderheit darin, dass die Forschungsteams eng mit den Einsatzkräften zusammenarbeiten. Die Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz, mehrere Feuerwehren der Verbandsgemeinde Altenahr sowie das Deutsche Rote Kreuz des Kreisverbands Ahrweiler sind demnach vor Ort. «Die Praktiker sagen, was ihre Bedürfnisse sind, während die Forscher sagen, was machbar ist», meinte Kippnich.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung mit 1,3 Millionen Euro gefördert. Neben dem Forschungsprojekt «Aifer» sollten am Samstag drei weitere Forschungsprojekte das Ahrtal mit Drohnen erkunden. (dpa)

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