Trier: „Profitieren und auf alles andere spucken“ – viele Reaktionen auf Trierer Rosenmontags-Sause!

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Ein Miniaturkarnevalswagen im Hänneschen-Theater. | © Foto: Costa Belibasakis/Festkomitee Kölner Karneval /dpa

TRIER. Nach der Bekanntgabe durch die Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK) am kommenden Rosenmontag eine Party unter „strengen Vorgaben“ für 2.000 Erwachsene in der Arena Trier durchzuführen, sind die Reaktionen in den sozialen Netzwerken sehr unterschiedlich. Neben großer Vorfreude nach der langen „Corona-Pause“ endlich wieder eine große Party zu feiern, gibt es auch viele kritische Töne. So ruft beispielsweise der Trierer Travestie-Künstler „Herminchen“ aktiv in den sozialen Netzwerken dazu auf, „Nein zur Rosenmontagsparty in der Arena“ zu sagen.

Trier bekommt also die von den Karnevalisten ersehnte „Sause“ in der Arena Trier – unter strengen Auflagen und Maskenpflicht.

„Nach Abwägung aller Faktoren und auch unter besonderer Berücksichtigung der Corona-, aber auch der allgemeinen Sicherheitslage und der sich hieraus ergebenden notwendigen Anforderungen und Auflagen, musste von der Freiluftveranstaltung auf dem Hauptmarkt Abstand genommen werden. In hervorragender Zusammenarbeit mit der Stadt, der MVG und aller beteiligten Ämter und Behörden wurde aber dennoch eine Möglichkeit gefunden, am Rosenmontag Karneval zu feiern“, vermeldete die ATK am vergangenen Freitag voller Vorfreude.

Doch neben der Vorfreude, mehren sich auch die kritischen Stimmen zur „Rosenmontagsparty“. Mit einer eigenen Facebook-Veranstaltung „Wir sagen NEIN zur Rosenmontagsparty in der Arena“ kritisiert Travestie-Künstler „Herminchen“ das Vorgehen der Organisatoren scharf.

In der Gruppen-Beschreibung heisst es: „Wir möchten damit gegen diese Veranstaltung unsere Stimme erheben und NEIN sagen. NEIN zur Party, weil alle auf Karneval verzichten mussten. Kinder, Künstler und alle Vereine die keine Sitzungen machen konnten. Vielen Traditionsvereinen geht es schlecht und unser Karneval verliert dabei. Doch da gibt es welche die das alles mit Füßen treten, eine Party veranstalten- in einer großen Halle, profitieren und auf alles andere spucken. Ich rufe dazu auf NICHT auf diese Veranstaltung zu gehen und lieber das Geld unseren Vereinen zukommen zu lassen.“

Reaktionen der Lokalo-Leserinnen und Leser sind sehr unterschiedlich:

„Endlich geht es wieder los – wir freuen uns auf ein tolles Live-Programm in der Arena und sind froh, dass dies von den Organisatoren und der Stadt ermöglich wurde“, schreibt uns eine Leserin aus Trier.

„Ausnahmen für einige Wenige“ hingegen sieht eine Leserin aus der Eifel, welche selbst im Karneval aktiv ist. „Während zahlreiche Vereine aus der Region auf Veranstaltungen verzichten müssen – scheinen einige Akteure/Vereine gleicher als andere zu sein – eine Ausnahme für einige Wenige halte ich daher für nicht richtig“, so die Leserin.

Immer wieder genannt werden in den Leser-Zuschriften auch die Kinder. „Während die von der Pandemie ohnehin gebeutelten Kinder sich nicht einmal in der Schule verkleiden durften, meinen die „Goßen“ durch ihren Einfluss „Ausnahmen“ zu erhalten und ein großes „Besäufnis“ – natürlich unter Maskenpflicht;) – zu organisieren. Das finde ich sehr unsolidarisch und egoistisch und werde der Veranstaltung daher fernbleiben“, so ein Lokalo-Leser.

Wenig Verständnis für die geäußerte Kritik hat ein Leser aus Trier-Tarforst: „Gegen die Durchführung einer Veranstaltung unter entsprechenden Sicherheitsauflagen kann doch niemand etwas dagegen haben! Es wird Zeit wieder zur Normalität zurückzukehren – Wo ist das Problem, wenn unter 2G-Plus Bedingungen gefeiert wird? Ich finde es richtig, dass die ATK nach Lösungen gesucht hat und im Einverständnis mit der Stadt Trier eine Lösung gefunden hat.“

„Letztendlich kann jeder selbst entscheiden, ob er eine Party besuchen möchte oder nicht. Dass die ATK nun eine entsprechende Veranstaltung organisieren konnte, finde ich spitze. Sind die anderen Vereine vielleicht einfach nur neidisch?“, schreibt ein weiterer Leser.

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14 Kommentare

  1. Da sieht man mal wieder was die „Pandemie“ mit uns Menschen gemacht hat! Wir sind eine gespaltene Gesellschaft. Angsthasen und Füchse. Die Angsthasen sind so verschreckt, dass sie sich Ihrem auferlegten Schicksal durch die ungelenk handelnde Regierung voll ergeben hat. Auf der anderen Seite gibt es die Normalos, die Füchse, die ihr leben leben möchten. Dabei ist die sog. „Pandemie“ ein Konstrukt von einer verschworenen Gruppe, die sich ein Ziel gestellt hat. Minimierung der Population durch aktive Täuschung einer wohlwollenden Fürsorge der Individuen.

    • @Ch.Ro.:
      „…ein Konstrukt von einer verschworenen Gruppe…“ Und welche Gruppe soll das bitte sein? Vielleicht die Anhänger des Fliegenden Spagettimonsters“

        • Sie haben die „Bilderberg-Konferenzen“ und die Treffen von „Skull and Bones“ vergessen. Und besonders Bill Gates und Angela Merkel, die, jetzt im Ruhestand, alle Fäden im Hintergrund zieht.

  2. Liest man alle Kommentare bei Facebook dazu, hat man einen guten Überblick, wie die Leute sich verarscht vorkommen. Für Kinder wird überhaupt nichts getan, da fällt alles jahrelang aus, aber Hauptsache die Stadt verdient so an den Besoffenen. Eine wahnsinnig dumme Idee, an der frischen Luft alles abzusagen und dann in einer Halle eine „Corona Party“ zu feiern. Ich wünsche allen Jecken einen schweren Verlauf , die Tests an den Stationen kann man nämlich auch in die Tonne kloppen, ich war selbst an 3 verschiedenen Stationen negativ während der PCR positiv war, na Hauptsache ihr könnt wieder den bösen Ungeimpften die Schuld für die erhöhten Zahlen geben. Dabei sitzen diese (seit Jahren ) gesund und getestet zuhause und melden eure dämlichen „Indoor Mainstream Veranstaltungen “ …. einfach mal die Kommentare dazu alle lesen , dann bekommt man einen guten Einblick was das „Fussvolk‘ über die Politiker so denkt.

    • Ich muss dir da leider Recht geben, Leider – insoweit, das für die Kinder nichts getan wird, und sich ein paar wenige mit der Party die Taschen füllen, wenn zumindest der Erlös für einen KiGa zugute käm, wäre das vlt dann noch ertragbar. Zudem macht es für MICH keinen Sinn, die Party in einer Halle abzuhalten, während an der freien Luft alles untersagt wird. Nichts gelernt in den 2 Jahren… Leider sind wir keine Solidargemeinschaft mehr, sont würden ALLE freiwillg auf eine solche Party verzichten.
      Es KANN auch mal ohne Saufen und Gröhlen gehen. Ja, es ist schade das Fastnacht mal wieder ausfällt, angefangen Angfang der 90er mit dem Jugoslawien Krieg, dann in den letzten Jahren die Stürme und zuletzt die Pandemie, ich war selbst lange Zeit sehr aktiv an Karnelval und vermisse die Zeit, aber es geht auch ohne. Aber das ist nur MEINE Sicht der Dinge.

  3. Ich lehne auch eine zentrale geplante Rosenmontag -Partie ab.
    Ermöglicht Partys in allen Stadtteilen, gebt den Menschen die Freiheit
    zurück das zu tun worauf sie Lust haben.
    Die Plandemie ist vorbei. Game Over.

  4. Es gibt eine ganz einfache Lösung:
    Alle Corona-Maßnahmen zum Weiberdonnerstag abschaffen und normales Leben und Treiben ermöglichen. Viele Länder machen es bereits vor – die Apokalypse bleibt aus. Früher war der Krankenstand in der Nach-Fastnachtwoche auch höher als sonst, weil viele einen grippalen Infekt hatten. Die Ängstlichen sind geimpft, können Maske tragen und Abstand halten oder besser noch ganz Zuhause bleiben – wo liegt das Problem? In Mainz, Wiesbaden, Düsseldorf und Berlin.

  5. @Hallo

    Ich sage Ihnen, wo das Problem liegt…, der Karren hat dermaßen Fahrt, kein
    Politiker kann mehr abspringen, der in Angst versetzte Bürger ist ohne Regeln
    nicht mehr lebensfähig und der 90 jährige, der mit oder an
    Corona gestorben ist, wäre gerne 96 geworden…

  6. Nachdem wir nun sehen, dass der Krieg in der Ukraine angefangen hat, sollte man in Konsequenz alle Karnevalsveranstaltungen absagen. Grölen und Saufen, während anderswo in Europa Menschen krepieren passt nicht gut zusammen. Oder messen wir diesmal mit zweierlei Maß? Die deutsche Friedensbewegung, inkl. der Trierer AG Frieden, verhält sich ja merkwürdig ruhig und meldet sich nicht. Kann es sein, dass man es hier mit dem falschen Aggressor zu tun hat? Würden die USA oder Israel involviert sein, dann würden wir Mahnwachen auf dem Hauptmarkt sehen, dann würde eine Lichterkette entzündet werden, allen voran die üblichen, Trierer Verdächtigen. Aber hier marschiert ja nur Russland in ein Nachbarland ein. Dessen Opfer zählen ja nicht so viel und der Friedensbewegte hält die Füße still – jedenfalls solange noch Erdgas in seinen Heizungskeller strömt.

    • Es krepieren jeden Tag zehntausende Menschen weltweit – an allen möglichen Gewaltanwendungen. Die Welt ist nun mal kein Kinder-Spielplatz. Der Krieg um die Ukraine geht bereits seit 2014 und forderte bislang bereits ca. 14.000 Todesopfer. Wollen Sie ausgerechnet jetzt den Menschen vorschreiben, wie der einzelne auf Russlands Aggressionen emotional zu reagieren hat? Allen ein schlechtes Gewissen einreden? Geht´s noch – das soll mal jeder schön selbst entscheiden. Was bitteschön soll ein Verzicht auf Veranstaltungen, eine Lichterkette oder Mahnwache am Hauptmarkt und das pazifistische Rumgejammer denn bringen und wenn, kommt das nicht etwas spät? Wollen Sie eine potentiell mögliche weitere Eskalation in der Ukraine durch beten verhindern? Das hat noch nie geklappt. Es sind knallharte Sanktionen und Diplomatie gefragt. Der Preis für diese Völkerrechtsverletzung muss getrieben werden. Zudem wird es kaum Opfer geben, wenn die Ukrainer zunächst vor Russland kapitulieren. Der russische Aggressor selbst hat kein Interesse an vielen Todesopfern.

    • Bei der Einstellung die Sie haben sollten Sie sich in Ihrem Wohnzimmer einmauern lassen, jeden Tag geiseln und einmal pro Tag durch die Speisedurchreiche von Ihrer Frau verdorbene Speisen bekommen.
      Es wird immer irgendwo auf der Welt gestorben und gemeuchelt, das Leben ist eben ein permanentes Risiko.
      Ich weiss, in Deutschland hört man das nicht gern, ich meine, Sie können ja tun und lassen was Sie wollen, aber hören Sie auf, anderen mit Ihrem pseudo-schuldbeladenen klerikalen Denken auf den Geist zu gehen.
      Karneval ist Käse für mich und diese Veranstaltung auch, aber aus dem Grund sollte man sie sicher nicht ausfallen lassen.

    • Tja, Herr Rheinheimer, Deutschland hat geschichtlich betrachtet schon immer ein besonderes Verhältnis zu Gas. Da kommt es scheinbar nicht von weg, speziell wenn ein „starker“ Mann wie Putin damit zündelt. Lassen Sie uns den Anfängen wehren. Freiheit für die Ukraine!

  7. Hier muß sich die ATK aber auch Vorwürfe gefallen lassen. Wenn eine Behörde mit solchen sinnlosen , irrsinnigen, etc. Auflagen daher kommt dann sagt man von vornherein NEIN, so einfach ist das. Wenn die Behörden ,meinen man muß alles verbieten, alles gegen die Wand fahren, den Bürgern jeden Spaß nehmen, dann sollen sie es tun denn von denen merkt sowieso schon lange keiner mehr was. Gibt es einen Grund warum man den Straßenkarneval verbietet ? Ich kenne keinen. Wenn der Behördenirrsinn kein Ende mehr nimmt, … aber auch diese Leute werden einmal von ihrem hohen Ross runter fallen.

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